Zu CDV's recht erfolgreichem WW2-Strategietitel
Codename:
Panzers erreicht die Tage Teil Zwei die Händlerregale. Die
recht lange Wartezeit auf den Nachfolger ließ viel Platz für
Spekulationen. Ob diese berechtigt waren oder ob Codename:
Panzers Phase Two am Ende gar kein echter Teil 2 ist, werden
wir jetzt mal etwas näher beleuchten.
Der Krieg tobt
Auch in Phase Two darf sich der Spieler wieder in das
Schlachtengetümmel des 2. Weltkrieges werfen. Wie schon im
ersten Teil gibt es drei verschiedene Parteien, wobei es sich
diesmal um die Achsenmächte, die West-Alliierten und
jugoslawische Partisanen handelt. Mit jeder der drei Parteien
gilt es jeweils eine Kampagne zu absolvieren. Die insgesamt 30
Missionen führen den Spieler vom heißen Wüstensand Afrikas
bis nach Südeuropa hinein. Das aus dem Vorgänger bekannte
Heldenprinzip wurde beibehalten, womit es auch in Phase Two
wieder storytragende Charaktere gibt. Die Story wird
bekanntermaßen mit Hilfe von Cutscenes und kleinen
Tagebucheinträgen zu Missionsbeginn erzählt.
Auch verfügt der Spieler wiederum über eine Basisarmee, die
von Mission zu Mission mitgenommen wird. Mit laufendem Einsatz
steigt natürlich die Erfahrung der Truppe, was sich auf die
Kampfkraft der jeweiligen Einheit (positiv) auswirkt. Je
nachdem, wie gut Missionen abgeschlossen werden, erhält der
Spieler Prestige-Punkte. Diese können dafür genutzt werden,
die Basisarmee aufzustocken. Man kann Einheiten aus einem mit
fortschreitender Spieldauer immer beeindruckenderen Waffenpool
dazukaufen oder aber bestehende Einheiten umrüsten – auf
fortschrittlichere Panzer etwa.
Für Abwechslung und Herausforderung sorgen immer wieder
Missionen, in denen die eigene Truppe nicht zur Verfügung
steht. Da gilt es mit einer handvoll weniger erfahrener
Einheiten zurechtzukommen und die Mission trotz allem zu einem
erfolgreichen Ende zu bringen.
Was sich im Missionsdesign recht interessant ausmacht, ist die
Möglichkeit, über das Erfüllen optionaler Ziele den Verlauf
der Mission zu beeinflussen. So kann man zum Beispiel in einer
Mission einen Bahnhof besetzen und besetzt halten. Dort
ankommender Nachschub kann dann sofort in die eigenen Reihen
eingegliedert werden, statt dem Gegner in die Hände zu fallen.
Interessant sind auch die neu hinzugekommenen Nachtmissionen.
Dank inzwischen üblicher Scheinwerfer an diversen Fahrzeugen
gibt es hier die Möglichkeit, Überraschungsangriffe zu fahren
oder Hinterhalte zu legen. Grundsätzlich ändert sich dabei
aber nichts am Spielgefühl.
Wo sind die Neuerungen
Das ist hier klar die Frage. Denn Stormregion hat ein wenig zu
sehr auf Recycling geachtet. Eigentlich wurde am kompletten
Spiel kaum etwas geändert. Die KI hat immer noch ihre Tücken,
die Physikengine lädt im Vergleich zu Titeln wie Soldiers:
Heroes of World War 2 und Earth 2160 zum schmunzeln ein, die
Realitätsnähe lässt nach wie vor zu wünschen übrig (nach wie
vor beschießen sich hier Panzer minutenlang aus geringster
Entfernung, ohne das irgendwas Entscheidendes passiert wie
etwas der Defekt der Kette oder der Geschütze etc.) und sogar
die alte Grafikengine wurde ohne sichtbare Änderung wieder
verwendet. Damit steht Codename: Panzers Phase Two neben der
Genre-Konkurrenz recht schlapp da. Einzig am Sound wurde etwas
gefeilt, was sich denn auch gelohnt hat.
Zusammenfassung: Auf den Lorbeeren von Codename:Panzers wollte
man sich offenbar ausruhen, was meiner Meinung nach nicht
reicht. Phase Two ist ein wirklich gutes AddOn aber auf gar
keinen Fall ein zweiter Teil. Für einen zweiten Teil wäre viel
mehr drin gewesen – schade. Allerdings ändert das nichts an
der Tatsache, dass Panzers ein verdammt guter
Action-Strategie-Titel und nach wie vor ein Pflichtkauf ist.
Wer den ersten Teil verpasst hat, kann getrost zu Phase Two
greifen und wer den ersten Teil mochte, ebenso. Der
Action-Anteil sorgt in Panzers für ein recht flüssiges
Spielerlebnis, dass auch für Genre-Neulinge absolut zu
empfehlen ist. jw |
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