Nun geht also
das mit Lost Kingdoms 2 der zweite Teil des damals erstem Pal
RPG für Nintendo´s Großen in die zweite Runde. Teil 1 war ja
damals ganz gut und hatte den Vorteil, dass es zu seinem
Release keine Konkurrenz zu befürchten brauchte und trotz
einiger kleiner Schwächen bestimmt trotzdem zahlreiche Käufer
fand, da man eben auf kein anderes RPG ausweichen konnte.
Dieser Vorteil besteht ja nun nicht mehr. Also mal sehen ob
sich Teil 2 gegen die nun existierende Genre-Konkurrenz
behaupten kann…
Die Geschichte des zweiten Teiles versetzt uns ins Land
Argwyll, 200 Jahre, nachdem Königin Katia im ersten Teil das
Land Argwyll zu einem Königreich vereinte.
Das Land, in welchem lange Zeit Friede herrschte wird nun von
den Kendarianern bedroht, welchen es gelungen ist, künstliche
Runensteine herzustellen. Bislang war nur die Königin von
Argwyll in Besitz eines solchen Steines, der mit seiner
Fähigkeit die verschiedensten Monster heraufzubeschwören und
zu befehligen, für Frieden im Lande sorgte.
Mit ihren künstlichen Runensteinen haben die Kendarianer nun
begonnen auf Eroberungsfeldzüge zu gehen. Und auch Argwyll
wird wohl in Zukunft nicht in Ruhe leben können, wenn sich
nicht jemand um dieses Problem kümmert…
Die ganze Story könnt ihr in Lost Kingdoms 2 nun auch in
Deutsch verfolgen und müsst euch nicht, wie noch im Vorgänger,
mit einer englischen oder französischen Version zufrieden
geben.
Und dies scheint die Aufgabe unserer Titelheldin Tara,
ihrerseits Mitglied der Scorpionbande und seit ihrer Kindheit
Besitzerin eines mächtigen Runensteines… |
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Dieser
Runenstein ermöglicht es Tara, in Verbindung mit Karten die
verschiedensten Kreaturen in die Dienste Tara´s zu stellen und
für sie kämpfen zu lassen (Tara selber kann nicht kämpfen). Im
Vergleich zum ersten Teil bietet Lost Kingdoms 2 nun mit über
200 Karten deutlich mehr als der Vorgänger. Diese Karten,
denen jeweils ein Attribut wie Erde, Wasser oder Holz
zugeordnet ist, bilden die Grundlage des Kampfsystems. Diese
Karten müssen nun gesammelt, strategisch und überlegt gemäß
deren Eigenschaften und Element-Attribut eingesetzt, im Laufe
des Spieles aufgewertet werden und sollten nicht alle sein,
bevor Ihr Eure Mission erfüllt habt. Denn sonst dürft Ihr
diese noch mal von vorne beginnen. Im zweiten Teil gibt es
übrigens keine Zufallskämpfe mehr, in die umgeblendet wird,
sondern die Gegner sind nun sofort sichtbar und es ist
möglich, diesen auch mal aus dem Weg zu gehen. Gekämpft wird
aber wie eh und je in Echtzeit, was, wie schon damals,
manchmal etwas hektisch werden kann.
Am kartenbasierten Kampfsystem hat sich also im Großen und
Ganzen nicht so viel geändert. Es wurden ein paar
Erweiterungen, wie z.B. Kombos, hinzugefügt und das System
etwas komplexer gestaltet. Karten müssen nun z.B. nicht nur
für Kämpfe eingesetzt werden, sondern auch um an eine
schwererreichbare Stelle zu gelangen. Dies erreicht man mit
Hilfe von Wandlungskarten, die es Tara ermöglichen, sich in
ein anderes Wesen zu verwandeln. Auf den Punkt gebracht: Das
Kampf- bzw. Kartensystem wurde perfektioniert und ist nicht
mehr ganz so geradlinig aufgebaut wie noch im ersten Teil.
Anfänger werden zwar anfangs etwas Überblicksprobleme mit dem
andersartigem Karten-Kampfsystem haben, aber mit etwas Übung
findet man sich dann schnell in das System ein und kommt mit
der Steuerung gut klar.
Außerdem ist das Spiel mit insgesamt 25 Welten auch deutlich
umfangreicher geworden und sollte für an die 30 Stunden
Spielspaß sorgen. Dabei stehen die Kämpfe wie eh und je im
Vordergrund und die nun zahlreicher eingestreuten
Rätseleinlagen stellen meist kein großes Hindernis dar.
Nun noch ein paar Worte zur technischen Seite. Grafisch hat
sich schon einiges getan, und das Spiel wirkt nun nicht mehr
wie die Umsetzung eines PS2-Spieles. Die Texturen und
Animationen sind besser ausgefallen und tolle Kampfeffekte
gibt es auch wieder zu bestaunen. Trotzdem kann man die Grafik
nur als Mittelmaß bezeichnen, was auf dem GameCube immer noch
bedeutet, dass dies gehobener PS2-Grafik entspricht. Weniger
gut ist da der Sound ausgefallen, der wie schon in Teil 1
ziemlich lahm und eintönig wirkt, vor sich hindüdelt sowie
meiner Meinung nach manchmal auch nicht zum Geschehen passt.
Wie auch schon im Vorgänger bietet Lost Kingdoms 2 neben dem
Story-Modus auch noch einen 2-Spieler-Modus. Hier könnt Ihr in
verschiedenen Arenen gegen einen Freund antreten. Wer als
erstes all seine Karten aufgebraucht hat und keine Hitpoints
mehr hat, hat verloren. Als Wetteinsatz und Prämie für den
Sieger werden Karten gesetzt. Allerdings hält der Spielspaß
hier nicht allzu lange an und dieser Modus kann allenfalls als
nette Dreingabe angesehen werden.
Zusammenfassung: mit Lost Kingdoms 2 ist ein gutes RPG
für den GameCube erschienen, das Genre-Fans gefallen dürfte.
Wer den ersten Teil kennt, darf sich auf eine in vielen
Aspekten verbesserte Fortsetzung mit deutlich größerem Umfang
freuen. Wer mal ein etwas anderes Kampfsystem als gewohnt
ausprobieren will, ist bei Lost Kingdoms 2 ebenfalls an der
richtigen Adresse. Mit Summoner oder Skies of Arcadia kann das
Spiel zwar nicht ganz mithalten, aber wer auf der Suche nach
neuem RPG-Stoff ist, oder Teil 1 mochte, kann ruhigen
Gewissens zugreifen.
Wer sich einen noch besserem Eindruck vom Spiel verschaffen
will, dem sei auch unser
Review zum
ersten Teil empfohlen, das alle bislang offenen Fragen zum
Spiel klären sollte. |