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GameCube

Lost Kingdoms

Rollenspiel

„Das Verschwinden eines kleinen Wäldchens war das erste Anzeichen für die Ankunft des Bösen.
Eines Morgens fanden die Dorfbewohner beim Erwachen an der Stelle, an der das Wäldchen hätte sein müssen, nur noch eine Wand aus dichtem Nebel vor. Von den wenigen tapferen, die in den tiefschwarzen Nebel gingen, kam nie wieder einer zurück…
Am nächsten Tag hatte der Nebel auch den See verschluckt, breitete sich immer weiter aus und verschluckte schließlich auch das Dorf. Und alles deutete darauf hin, dass sich der Nebel weiter ausbreiten würde…
Laut eines uralten Abkommens war es den fünf Königreichen untersagt, jegliche Allianzen untereinander einzugehen, doch nun gab es einen triftigen Grund diese Isolation aufzugeben. So trafen sich die Könige der Länder zu einem Kriegsrat. Aber niemand wusste, wie man gegen den Nebel vorgehen könne. Erste Gerüchte durchzogen das Land. Die Leute redeten vom Wiedererwachen eines zeitlosen Übels…“
Soviel zum Prolog des ersten GameCube PAL RPG Lost Kingdoms. An dieser Stelle seid Ihr nun an der Reihe und tretet als Katia, die Thronerbin des Königreiches Alanjeh in das Geschehen ein. Ihr befindet Euch alleine auf Eurem Schloss, als der schwarze Nebel auch dieses erreicht. Irgendjemand muss etwas dagegen unternehmen, also folgt auch Katia den anderen Tapferen in den Nebel, um das Geheimnis dahinter zu lösen und die Welt zu retten. Dabei ist Katia nur mit einem geheimnisvollen Runenstein und ein paar Karten ausgerüstet. Diese Karten sind Euer wichtigstes Hilfsmittel auf Eurem Weg zum Ziel. Denn mit Ihrer Hilfe habt Ihr eine Chance gegen die Gegner, die auf Euch lauern, denn diese Karten sind der Hauptbestandteil des Kampfsystems in Lost Kingdoms. In jedem Kampf stehen Katia 4 Karten mit verschiedenen Attributen zur Verfügung. Aktiviert Ihr eine der Karte ruft Ihr verschiedene Kreaturen auf, welche für Euch kämpfen. Es ist auch möglich feindliche Kreaturen zu fangen (Pokemón lässt grüßen). Sind alle Karten aufgebraucht, bleibt für Katia nur der Rückzug übrig, denn sie selber kann weder angreifen noch sich verteidigen. Der gesamte Kampf läuft dabei in Echtzeit ab. Wichtig ist es, die Karten überlegt einzusetzen, denn nur so habt Ihr eine Chance Eure Missionen erfolgreich zu beenden. Am Ende eines Kampfes solltet Ihr fleißig Magiesteine einsammeln, die besiegte Gegner hinterlassen. Diese Steine erhöhen die Erfahrungspunkte und somit die Schlagkraft der zuletzt eingesetzten Karte. Weiterhin ist es wichtig in den Missionen in regelmäßigen Abständen Eure Lebensenergie an sogenannten Deckpunkten aufzufrischen. Alternativ gibt es da noch kleine Feen, welche in der Gegend herumschwirren und aus verschiedenen Gründen fleißig eingesammelt werden sollten. Lost Kingdoms bietet also ein interessantes Kampfsystem außerhalb der bekannten und etwas ausgetretenen Pfade. Apropos Missionen: Katia´s Aufgabe ist es, nacheinander verschiedene Missionen erfolgreich zu bewältigen, die ihr aufgegeben werden. Nach erfolgreichem absolvieren einer Mission bekommt Ihr Zugang zur nächsten, was den Vorteil hat, dass man eigentlich immer genau weis, was als nächstes zu tun ist. Schauplätze wechselt Ihr übrigens mit Hilfe einer Weltkarte, die als Oberwelt dient, auf welcher das nächste Ziel einfach angeklickt werden muss und schon geht es am gewählten Ort weiter. Im Laufe der Missionen entwickelt sich dann auch langsam die Story von Lost Kingdoms. Allerdings geschieht dies sehr (manchmal zu) langsam.

Nun aber zur technischen Seite. Lost Kingdoms bietet leider keine deutsche Lokalisation, so dass Ihr nur die Wahl zwischen englischen und französischen Texten habt. Die Hintergrundmusik ist ganz nett, reißt aber niemanden vom Hocker und kann ab und zu auch schon mal etwas nervig werden. Sprachausgabe gibt es praktisch keine, was der Atmosphäre im Spiel ein klein wenig abträglich ist. Grafisch bemerkt man sehr schnell, dass Lost Kingdoms ein GameCube Spiel der ersten Generation ist. Die Grafik ist größtenteils nicht sehr detailreich und an Animationen wurde auch gespart. Somit erinnert das Spiel optisch eher an einen PS2 Titel. Die Effekte im Kampfmodus sind ganz nett, aber ebenfalls nur auf mittlerem bis gehobenen PS2 Niveau. Aber es gibt auch ein paar Hingucker. Hierzu gehört zum Beispiel der Umblendeffekt in den Kampfmodus.
Allen, die nicht alleine spielen möchten, steht in Lost Kingdoms dann noch ein 2-Spieler-Modus zur Verfügung. Hier könnt Ihr in verschiedenen Arenen gegen einen Freund antreten. Wer als erstes all seine Karten aufgebraucht hat und keine Hitpoints mehr hat, hat verloren. Als Wetteinsatz und Prämie für den Sieger werden Karten gesetzt.

 

Zusammenfassung: Lost Kingdoms ist ein gutes Rollenspiel auf PS2-Niveau mit interessantem Kampfsystem und sich leider manchmal zu langsam entwickelnder Story. Technisch wäre auf dem GameCube deutlich mehr möglich gewesen. Trotzdem macht Lost Kingdoms Spaß und der Kauf sollte trotz der kleinen technischen Schwächen eine Überlegung wert sein. Wohl auch aufgrund der im Augenblick praktisch nicht existenten Alternativen auf dieser Konsole.

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