„Du bist die letzte Hoffnung der
Menschheit, in einem dunklen Kampf ums überleben!“ Diese schwere Bürde
offenbart uns die Verpackung von Tales of the World: Radiant Mythology
für die PSP, dem neuesten Ableger der unter RPG-Fans allseits
bekannten Tales-Reihe aus dem Hause Namco. Tja, und wenn das so ist,
dann ziehen wir natürlich in den Kampf, um auf der PSP die Welt zu
retten!
Aber bevor wir das machen können stimmt uns erstmal ein gut gelungenes
Anime-Intro auf die kommenden Abenteuer ein. Dann geht´s aber immer
noch nicht los, denn erstmal muss festgelegt werden ob wir als
männlicher order weiblicher Held die Welt retten wollen, wie wir
aussehen wollen, ob wir ne süße oder coole Stimme bevorzugen, Krieger,
Dieb, Priester oder Magier von Beruf sind und mit welchem Namen wir am
liebsten angesprochen werden wollen.
So, nun geht´s aber los. Unser Freund und niedlicher fliegender und
gerne rumlabernder Gefährte Mormo, der es gar nicht mag als Haustier
klassifiziert zu werden, weckt uns aus dem Schlaf auf einer Wiese.
Dumm nur dass wir und nicht an ihn und unseren eigenen Namen erinnert
werden. Schnell finden wir uns Terresia wieder, welches mit einem
riesigen Mana-Baum ausgestattet ist, der dafür sorgt, dass die diese
Welt nicht untergeht. Aber es gibt ein Monster, dass von Welt zu Welt
zieht und deren Manabäume und somit die Welten vernichtet. Auch
Teressia ist bedroht. Tja, und dann ist da auch noch der fiese Lord
Ganser, der die Einwohner von Teressia tyrannisiert und ihnen auch
noch den letzten Cent als Steuer aus dem Kreuz leiert. Als Held mit
Gerechtigkeitssinn. Also schließen wir uns der „Ad Libitum“ Gilde an,
eine Art Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit, um so unsere Mission
erfolgreich erfüllen zu können. Und damit wären wir im Kern des
Spieles angekommen. Unsere Aufgabe ist es von nun an, Aufträge der
Einwohner von Teressia anzunehmen und auszuführen. Hierzu werden wir
in bestimmte Orte der Stadt geschickt. Allerdings kann man nicht frei
durch die Stadt laufen, sondern es steht eine Auswahl von
Örtlichkeiten zur Verfügung, die man aufsuchen kann. Somit spielt sich
ein Großteil des Storyteiles des Spieles in einer handvoll Häuser und
Plätze ab. Auf Dauer leider wenig abwechslungsreich. Unsere Missionen
führen uns von nun an in diverse Dungeons, die im Umland von Teressia
liegen.
Schon nach recht kurzer Spielzeit wird klar, dass wir es hier mit
einem fast reinrassigem Dungeon Crawler zu tun haben. Denn wenn die
Story nicht gerade ein wenig weitergesponnen wird oder wir uns
Aufträge abholen verbringen wir einen Großteil unserer Zeit in den
Dungeons. Hier werden nun Missionen wie töte 10 Wildschweine oder auch
bring mir eine Kartoffel erledigt. Die angrifflustigen Dungeonbewohner
sind im Gegensatz zu den meisten RPG japanischer Bauart zu sehen und
wir haben die Chance auch mal einer Konfontation auszuweichen. Die
Kämpfe selber finden nicht rundenbasiert, sondern in Echtzeit ab.
Somit erhält Tales of the World einen deutlich actionlastigen
Charakter. Gewonnene Kämpfe werden mit Gegenständen, Geld und
Erfahrungspunkten belohnt. So kann unser Held langsam aber sicher
aufgelevelt werden. Gezaubert werden kann natürlich auch und jeder
Charakter hat auch seine speziellen Fähigkeiten, abhängig vom Beruf.
Also alles so, wie man es von einem klassischen RPG her kennt.
Insgesamt erinnert Tales of the World spielerisch stark an Children of
Mana auf dem DS. Und somit stellen sich auch die gleichen Probleme wie
beim DS-Pendant ein: Auf Dauer wird Tales of the World leider recht
monoton. Kein Wunder, denn nach der x-ten Mission der Form „Geh in den
Dungeon A, töte Monster X Y-mal und komm wieder zurück“ sehnt man sich
dann doch nach spielerischer Abwechslung. Daran kann das auch die
Story nichts mehr ändern. Die Dungeons sind dann leider auch grafisch
recht trist und langweilig ausgefallen – schade.
Die Präsentation außerhalb der Dungeons ist da schon besser gelungen.
Da wäre z.B. die Sprachausgabe in Dialogen inklusiver dem ein oder
anderen Gag und auch die Räumlichkeiten sind hier hübscher anzusehen –
aber leider ist deren Anzahl dafür sehr übersichtlich. Schade ist,
dass das Spiel leider komplett in Englisch daherkommt. Wer mit der
Sprache auf Kriegsfuß steht kann an dieser Stelle also mit lesen
aufhören.
Zusammenfassung: Mit Tales of the World bekleckert sich Namco leider nicht allzu
sehr mit Ruhm und kratzt am Glanz der Serie. Eine wenig originelle
Story und viel zu viele wenig abwechslungsreiche und vor allem
ähnliche Missionen in öden Dungeons lassen den Spielspaß leider
absinken und machen Tales of the World nur für hartgesottene Fans der
Tales Serie und Anhänger von Dungeon Crawlern interessant. Wer
Children of Mana auf dem Ds gespielt hat, weis was ihn hier erwartet.
RPG-Fans greifen lieber zu einem anderen PSP-Rollenspiel - z.B. Tales
of Eternia, dem ersten und deutlich besser gelungenem Vertreter der
Tales Reihe auf der PSP. rw
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