Die Welt ist
dem Untergang geweiht und wer außer einem Schuljungen kann sie
retten???
Ort des Geschehens ist das Tokio der Gegenwart, zumindest bis
jetzt noch. Der namenlose Held des Spiels ist auf dem Weg,
sich mit seinen Freunden zu treffen, um seine kranke Lehrerin
im Hospital zu besuchen.
Dort angekommen stellen sie fest, dass sich außer ihnen keine
weiteren Personen dort befinden. Kurzer Hand einigt man sich
darauf das Gebäude zu durchsuchen, wenig später findet man die
Lehrerin und muss zu aller Entsetzen feststellen, dass die
Welt vor der Konzeption steht (das Ende der Welt zur
Vorbereitung der Wiedergeburt). Tatenlos müssen wir dann dem
Schauspiel zusehen, und wie das so beim Ende der Welt ist,
auch sterben.
So, aber weil sich ja kein Mensch mit einer Spielzeit von 15
Minuten zufrieden gibt wird unser Held wiedergeboren und zwar
als Dämon. Keine Angst ihr steuert jetzt keinen übergroßen
Koloss, der an brutalem Aussehen nicht zu übertreffen ist,
nein der Protagonist sieht noch völlig normal aus, bis auf die
lustigen Tuningstreifen Marke Pimp my Dämon.
Nach dem ganzen Text und Storygedöhns könnt ihr dann auch mal
kämpfen, und zwar klassisch rundenbasiert. Die Kampfsteuerung
gefällt auf Anhieb, ist wie in anderen guten Rollenspielen
leicht zu verstehen und wird durch kleine Infos erklärt. Was
mir ebenfalls sehr gefallen hat war die Auto-Funktion, welche
bei Aktivierung lästiges drücken übernimmt. Das zahlt sich
gerade bei den nervigen Zufallskämpfen, die einen mehr als oft
überraschen, aus. Einen weiteren Pluspunkt hat Lucifer´s Call
bei mir für die Möglichkeit, seine Gegner zu überreden die
Seiten zu wechseln, denn ihr habt die Fähigkeit mit den
Gegnern zu kommunizieren. Am Anfang funktioniert das nicht bei
allen, da ihr nicht allen Sprachen mächtig seid aber zum
füllen der drei leeren Partyplätze reicht es allemal. Im
späteren Verlauf des Spiels könnt ihr die Dämonen, die sich
euch angeschlossen haben auch fusionieren, so erschafft ihr
neue Mitstreiter welche auch logischerweise neuere und bessere
Fähigkeiten besitzen.
Grafisch setzt das Spiel auf eine Art Cellshading. Auf den
ersten Blick passt das auch richtig gut zum Spiel und zum
Thema. Somit bekommt das Ganze einen Anime-Touch. Auch der
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Vorspann
könnte aus einem dieser japanischen Zeichentrickfilmchen
stammen. Das Leveldesign dagegen wirkt doch recht eintönig und
trostlos. Die Wände sind arm texturiert und die Räumlichkeiten gleichen wie ein Ei dem
anderen(das fällt gerade im Krankenhaus deutlich auf). Alles
in allem wirkt die Umgebung lieblos und teilweise sogar billig
programmiert Die Weltkarte auf der ihr später mehrmals
unterwegs seid ist viel zu klein, so dass ihr Passagen
schlecht seht. Aber zum Glück habt ihr ja eine globale
Positionsbestimmung, die euch UNGEFÄHR zeigt, wo ihr euch
befindet und nicht zu vergessen den Feindradar, der euch die
Wahrscheinlichkeit von Zufallskämpfen anzeigt. Hätte man da
nicht ein etwas einsichtigeres Kartensystem mit einbauen
können, das einem zum Beispiel das nächste Ziel anzeigt? Aber
nein, warum einfach wenn es auch umständlich geht.
Die Story ist auch etwas dürftig. Ihr werdet auch gleich am
Anfang hilflos stehen gelassen und irrt eigentlich den lieben
langen Tag nur in der Weltgeschichte rum und killt andere
Dämonen. Zwischendurch bekommt ihr dann mal einen Hinweis der
euch etwas weiter bringt.
Die Dauermotivation ist meiner Meinung nach recht niedrig, da
beim spielen kaum Abwechslung aufkommt. Denn nur das Sammeln
von Dämonen macht nicht glücklich. Und die Suche nach der
Story sollte nicht der Hauptbestandteil eines Rollenspieles
sein.
Ach Ja das hätte ich fast vergessen, Dante aus Devil May Cry
hat in Lucifer´s Call einen Gastauftritt, wobei ich dies nur
hartgesottenen Fans der Serie als Kaufgrund nennen würde. Ich
weis zumindest weshalb Dante so beharrlich auf der Verpackung
angepriesen wird…
Zusammenfassung: Lucifer´s Call ist ein einfach
gestricktes aber schweres Rollenspiel mit auf Dauer leider
sinkendem Spielspaß. Jeder, der sich für die Thematik oder
Anime/Manga begeistert, sollte wenigstens einen Blick darauf
werfen und für sich selbst entscheiden ob es lohnt, sich durch
die verzwickte Story zu beißen. |