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Universal Combat

Strategie

Seit nunmehr acht Jahren versucht Derek Smart mit seiner Battlecruiser-Reihe den Simulationsfans vor dem Heimrechner eine Weltraumsimulation in wahrhaft gigantischem Ausmaß zu bieten. Diesen bis dato nicht gelungenen Versuch soll nun Universal Combat endlich in die Tat umsetzen.
Eigentlich sollte der Titel Battlecruiser Generations lauten. Doch aufgrund der massiven Probleme hinsichtlich Bugs, komplizierter Steuerung und Nischendaseins der Battlecruiser-Reihe wollte Publisher Dreamcatcher Interactive einen neuen Namen, um so auch einen Wendepunkt in der eher unglücklichen Geschichte der Reihe zu markieren.
Das Spiel selbst sollte einsteigerfreundlich sein, nichts von seiner Komplexität einbüsen und dem Spieler alle erdenklichen Möglichkeiten einer Weltraumsimulation in einem gigantischen Weltenall bieten. Man stelle sich ein Spiel vor, in dem es möglich ist, 250 verschiedene Planeten zu bereisen und mittels Kampfjets, Panzern, Jeeps, U-Boote oder per Fuß zu erobern! Jede Rolle, vom Fußsoldaten bis hin zum Kommandeur einer Schlachtschiffarmada, soll spielbar sein, und jede erdenkliche Freiheit soll dem Spieler gewährleistet sein! Das klingt eigentlich phänomenal – zumindest in der Theorie. Aber wie sieht das Ganze in der Praxis aus?
Bezüglich der spielerischen Freiheit muss man sich keine Sorgen machen - die ist wie geplant geradezu erschreckend großzügig. Der Spieler kann im Einzel- oder Mehrspielermodus quer durch die gigantische Spielwelt reisen, Planeten erobern, Piraterie und Handel betreiben. Er kann in Spaceshuttles durch das All düsen, Battlecruiser kommandieren, auf Planetenoberflächen mit Jets herumfliegen, Panzer kommandieren, U-Boote steuern oder im Ego-Shooter-Stil Jagd auf Gegner machen.
Ungeduldige können sich mittels Instant Action Missionen für jeweils eine halbe Stunde direkt ins Geschehen stürzen. Da gilt es im Kampfjet einen Flugzeugträger zu verteidigen, im Battlecruiser einen Angriff abzuwehren oder als Marine Gegner mit Handfeuerwaffen zu eliminieren. Daneben gibt es eine Menge von Kampagnen, die der Spieler als Abkömmling einer frei wählbaren Rasse und Mitglied einer ebenfalls frei wählbaren Kaste durchstehen muss. Wer lieber den Umgang mit menschlichen Gegnern sucht, kann sich schließlich auch im Mehrspielermodus via Internet vergnügen.
Leider ist dies alles, was von der Planung am Spiel übrig geblieben ist. Die erste Enttäuschung erwartet einen schon bei den Einstellungen. Man sollte davon ausgehen, dass bei solch einer komplexen Simulation die Steuerung veränderbar ist. Doch auch wenn das mittlerweile zum Standard

Universal Combat

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gehört, fehlt diese Option hier völlig. Gut, mit einem vernünftigen Tutorial ist das sicher keiner Problem. Aber, dummerweise gibt es kein Tutorial! Was bleibt ist also eine sehr intensive Handbuchstudie und viele Stunden des Testens und Probierens um halbwegs mit der Steuerung klarzukommen. Und das ist nicht wirklich einfach. Einsteigerfreundlich sollte das Ganze sein, ist es aber nicht. In einer Ansammlung von Hotkeys, Systemen, Anzeigen und unübersichtlichen bzw. teilweise unüberschaubaren Menüs, wird dem Spieler hier gezeigt, was eine Hardcore-Simulation ist.
Auch das Gameplay ist dementsprechend ausgelegt. Haben Sie ein Buch, dass Sie schon lange mal lesen wollten, jedoch bisher nicht dazu kamen? Keine Angst, Sie werden dazu kommen! Nachdem man innerhalb einer Woche intensiven Probierens endlich die Steuerung in den Griff bekommen hat, stellt man recht schnell fest, dass Universal Combat zum Grossteil einen Inhalt bietet – Warten. Es ist keine Seltenheit, dass man eine halbe Stunde oder länger in Echtzeit stur geradeaus durch den Weltraum fliegt, ohne dass irgendetwas passiert.
Die Nicht-Präsenz einer Story ist zudem ein arger Wermutstropfen, denn so steht der Spieler vor der Unzahl an Möglichkeiten und weis eigentlich gar nicht, was er machen soll. Eine kleine Führung mittels Story wäre hier sicher hilfreich gewesen, und vielleicht hätte es auch geholfen, die langweiligen Gefechte und eintönigen Missionen etwas zu würzen.
Grafisch bietet Universal Combat weder Neues noch Atemberaubendes und eigentlich nicht mal wirklich Sehenswertes. Trotz DirectX 9-Unterstützung reicht es nicht über nette Explosionen und nett aussehende Fahr- bzw. Flugzeuge hinaus. Öde Planetenoberflächen und langweilige Menüs rauben dem Auge den Spaß, und aus dem Vorgänger übernommene Sounds zeugen auch im akustischen Sektor von Lieblosigkeit.
Zusätzlich zu diesen Unzulänglichkeiten im Gamedesign bremst eine lange Liste mit Bugs die verbliebene Motivation aufs Empfindlichste. Zum Beispiel fliegen Gleiter verkehrt herum durch die Welt und die Vegetation kennt keine Kollisionsabfrage.

Zusammenfassung: Universal Combat ist ein typisches Beispiel für verschenktes Potential und dafür, dass eine gute Idee noch lange kein gutes Spiel macht. Die Präsentation ist einfach mies und ich könnte mir vorstellen, das sogar Simulations-Puristen abgeschreckt werden. Tatsächlich kann ich Universal Combat auch nur eben Genannten mit Vorsicht und einem Verweis auf die Demo-Version empfehlen. Allen anderen kann ich nur raten, die Finger davon zu lassen und auf den nächsten Versuch zu warten. Drakos

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