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Star Wolves
Strategie-RPG |
Wir schreiben
das 22. Jahrhundert. Die Menschheit hat sich im Weltall breit
gemacht und dank der unkontrollierbaren Weiten des Alls blüht
auch die Piraterie wieder. Ein Uranfund in einer Ecke des
Sonnensystems sorgt für Goldrausch-ähnliche Zustände und
verschärft die ganze Situation. Dass in solchen Zeiten gern
Söldnerdienste in Anspruch genommen werden, liegt nahe. Genau
diesen Beruf darf der Spieler in Star Wolves von X-Bow
Software ausüben. Als Leiter einer Söldnereinheit gilt es
verschiedene Missionen zu absolvieren und dabei genug Geld zu
scheffeln, um seine Flotte aufzurüsten.
Aller Anfang ist schwer
Zu Beginn ist die Flotte noch recht spärlich. Neben dem
Mutterschiff und ein paar kümmerlichen Jägern gibt es außer
dem Helden des Spiels nur noch einen Piloten. Damit es aber
nicht zu langweilig wird, kümmert sich ebendieser um Aufträge.
Denn nur so lässt sich aus dem mickrigen Haufen noch eine
richtige Flotte basteln. Das sind im besten Fall zwar trotzdem
nur sechs Piloten, aber dafür kann man diese sechs Leute als
richtige Rollenspiel-Party bezeichnen. Denn jeder einzelne der
Leute hat spezielle Fähigkeiten, die über einen Diablo 2
ähnlichen Fähigkeitenbaum ausgebaut werden können. Zum Ausbau
werden in den Missionen gewonnene Erfahrungspunkte verwertet.
Fliegerisches Können, Treffsicherheit, taktisches Geschick und
der Umgang mit Raketen oder deren Abwehr können dabei ebenso
ausgebildet werden, wie spezielle Fähigkeiten jeweiliger
Charaktere.
Übung macht den Meister
Wie schon erwähnt müssen zum Fertigkeitsausbau erstmal
Erfahrungen gesammelt werden und die gibt es natürlich nur im
All. Jeder der Charaktere wird dazu mit einem Schiff
ausgestattet. Jedes Schiff verfügt über eine bestimmte
Konstellation an Plätzen für leichte oder schwere Geschütze,
Raketen und besondere Systemmodule. Das sind zum Beispiel
Tarnkappen-, Reparatur- oder Raketenabwehrsysteme. Zusammen
mit den technischen Eigenschaften wie Schildstärke,
Geschwindigkeit und Panzerung ergeben sich verschiedene
Schiffstypen. Darauf sollte unbedingt geachtet werden, denn es
macht nicht viel Sinn große Schlachtschiffe mit leichten
Jägern anzugreifen und die Torpedoboote zu Hause zu lassen.
Glücklicherweise kann man solche Entscheidungen leicht
revidieren, sollte man während der Mission bemerken, dass man
die falschen Schiffe ausgepackt hat. Zu jedem Zeitpunkt einer
Mission ist es möglich einzelne Piloten landen zu lassen und
komplett frisch auszustatten. Verbrauchte Raketen werden dabei
ebenso automatisch wieder aufgefüllt wie das Schiff repariert
wird.
Individuen machen noch keine Gruppe
Diese aber wird gebraucht, um mit voller Feuerkraft gegen
Feinde vorzugehen. Star Wolves lässt dem Spieler hier freie
Hand. Man hat die Möglichkeit, entweder alle Spieler einzeln
zu steuern oder aber verschiedene Teams zu bilden. Hat man
Teams gebildet, kann man den einzelnen Piloten gesonderte
Aufgaben zuweisen. Logisch, einer |
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muss der
Anführer sein. Ob die anderen als Flügelmänner mit angreifen,
Tarnung aktivieren, Reparieren oder lieber Deckung geben
sollen liegt ganz an den Wünschen des Spielers. Die Teams
selbst können ebenfalls gesonderte Aufgaben erhalten. In
Missionen, die dem Schutz anderer Schiffe gewidmet sind, ist
es durchaus vorteilhaft ein Team für Angriffe und eins zum
Schutz des jeweiligen Objektes abzustellen.
Um den Rollenspielanteil noch etwas zu unterstreichen verfügen
Piloten sogar über spezielle Fähigkeiten, die bei Bedarf vom
Spieler aktiviert werden können. Das Spektrum reicht hier vom
Zielschuss bis hin zu einer Fertigkeit, die alle Mitglieder
der Söldnergruppe mit zusätzlichem Glück versieht.
Während eines Gefechts können natürlich auch einzelne Gegner
per Hand ausgewählt und das feindliche Gegenüber so ganz
gezielt ausgeschalten werden. Die Pausefunktion leistet dabei
hervorragende Dienste. Wer dazu allerdings keine Lust hat,
kann seine Leute auch einfach so machen lassen. Das ist
allerdings nicht mehr sonderlich effizient, da die KI nicht
perfekt ist.
Unendliche Weiten
Ja, unendliche Weiten gilt es in Star Wolves zu durchqueren.
Leider gibt es keinen roten Faden, der sich als Story durch
das Spiel zieht und den Spieler führt sowie motiviert. Die
Geschehnisse rund um den Uranrausch, das Machtgerangel dreier
Großkonzerne und der imperialen Kräfte, Angriffe einer
legendären Piratenbande, eine außer Kontrolle geratene KI und
natürlich aggressive Aliens geben zwar den Hintergrund zu den
verschiedenen Aufträgen, sind aber so gehalten, dass sich der
Spieler nie sonderlich involviert vorkommt. Das ist schade, da
Star Wolves sonst ganz auf Atmosphäre setzt. Neben einem
wunderschön anzusehenden Weltall, das offensichtlich dem
Vorbild der Hubble-Bilder nachstrebt (was auch gut gelingt)
und atmosphärischen Gitarrenklängen sorgen schön anzusehende
Grafikeffekte für enorme Stimmung. Triebwerksspuren, gewaltige
Explosionen und Lichtreflexionen auf den Schiffen begeistern
hier genauso wie die allesamt schönen, wenn auch nicht
überragend neuen Modelle der verschiedenen Raumschiffe und
-stationen. Leider kann man diese nicht allzulange bewundern,
denn meist ist es nötig enorm weit herauszuzoomen um genügend
Überblick in den Schlachten zu wahren. Die einzelnen Schiffe
sind dann meist nur noch als Punkthaufen zu sehen und anhand
farbiger Umrahmung zu identifizieren. Der Vorteil ist, dass
fehlende Effekte wie Bump-Mapping u.ä. nicht weiter auffallen.
Etwas störend wirkt neben der nervigen Menümusik auch die
Kamerabedienung, da diese doch arg gewöhnungsbedürftig ist.
Oftmals erwischt man Punkte im Raum nicht richtig und muss
lange mit der Kamera hin und herfahren um an bestimmte Objekte
heranzukommen. So wäre es auch hilfreich gewesen, von Gegnern
zurückgelassene Ausrüstungsgegenstände nicht einzeln auswählen
zu müssen, wenn sie zu weit vom Mutterschiff entfernt sind.
Aber was ist schon perfekt? Letztendlich hat man irgendwann
doch alles aufgesammelt, freut sich schon über den Erlös beim
Verkauf, spekuliert was es wohl noch Tolles auf dem
Schwarzmarkt gibt, um seine Schiffe aufzumöbeln und fliegt
erfreut in den Sonnenuntergang.
Zusammenfassung: Obwohl Star Wolves gerade im Hinblick
auf Fliegermodelle und Story kaum Neues zu bieten hat, ist es
dennoch ein Novum. Das verdankt das Spiel dem stark
vertretenen Rollenspielcharakter der wirklich gut passt und
das ganze Spiel wesentlich interessanter macht. Endlich
fiebert man mit seinen Leuten mit und fängt an zu schwitzen,
wenn eine Schadensmeldung kommt. Schafft es der Pilot noch ins
Mutterschiff oder muss ich doch neu laden? Die schier endlosen
Ausrüstungsmöglichkeiten der Raumschiffe befriedigen auch die
Bastler unter den PC-Spielern. Selten konnte man ein derart
großes Raketen-Arsenal bewundern wie in Star Wolves. Trotz
kleinerer Mängel für Strategen ein absoluter Pflichtkauf, vor
allem wenn man den günstigen Preis sieht. jw |
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