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PC-CDROM

Spellforce

RPG

Willkommen im Reiche Nortander. Möge Euch die Kraft Eures Geistes und Eures Körpers niemals verlassen, denn lange und gefahrvolle Wege liegen vor Euch. Dunkle Kreaturen lauern in diesen Tagen dem Wanderer auf. Armeen müssen erschaffen und dem Bösen entgegengeschleudert werden. Ihr müsst dem dunklen Treiben Einhalt gebieten und unserem Reich das Licht zurückbringen, in dem es einst so herrlich erstrahlte! Oh ja, das Licht. Ihr müsst wissen, vor langen Jahren war Nortander ein grosses Reich, das im Frieden gedieh und wuchs. Doch das törrichte Streben nach Wissen brachte eines verwunschenen Tages Schriften hervor, nach denen es möglich sein sollte, die Macht und die Kontrolle über alles Leben in Nortander zu übernehmen. In dem Moment, in dem die Macht Aonirs, die schützend über uns allen liegt, verdeckt ist, sollte ein bestimmtes Ritual ebendies bewirken. Nun fand ein Zirkel der mächtigsten Magier, dass dieser Moment von Menschenhand herbeigeführt werden konnte und so die so genannte Konvokation kontrolliert stattfinden konnte.
Auf der Suche nach dem Wissen um das Ritual geriet der Zirkel in einen Streit. Man war sich uneins, wer denn nun derjenige sein sollte, der die Macht erhielt und ob es überhaupt einer einzelnen Person möglich sei, all die Macht zu halten. Dieser Streit weitete sich aus und gebahr die Konvokationskriege. Diese tobten lang und am Ende geschah es, dass all die Magier fast ausgelöscht wurden und so auch das Reich Nortander. Das große Reich spaltete sich auf und zerfiel in 22 Inseln, die unerreichbar voneinander entfernt lagen. Der letzte Überlebende des Zirkels machte sich nun daran, alle Inseln mit magischen Portalen zu versehen, die die Reise zwischen den Inseln ermöglichen sollten. Als dies geschafft war, regte sich auf einmal eine Bedrohung. Eine dunkle Macht überkam das einst so friedliche Reich und überschwemmt nun Insel für Insel auch die letzten schönen Plätze Nortanders...

Und genau hier beginnt die Aufgabe des Spielers in Spellforce, einem Rollenspiel/Strategie-Mix von epischem Ausmass.
Nachdem ein passender Charakter nach alter Rollenspiel-Manier erschaffen wurde, geht es auch schon los. Die fesselnde Story wird in kleinen Cutszenen in Spielegrafik erzählt und entwickelt sich in unglaublichem Tempo zu unzähligen Aufgaben. Auf der Reise über die Inseln Nortanders gilt es nämlich nicht nur die Hauptaufgabe stets im Auge zu behalten, sondern auch massig kleine Quests zu bestehen. Diese erscheinen häufig als schnell erledigt, können aber unter Umständen enorme Zeit erfordern. So will der Held beispielsweise eine kleine

Soldatentruppe als Unterstützung, doch der ansässige zweite Chef verwährt ihm diesen Wunsch mit Verweis auf den Hauptmann. Dieser jedoch wurde vergiftet und liegt im Sterben. Nun soll unser Streiter eine Heilerin bitten zu helfen. Bei dieser angekommen, erfahren wir, dass sie eine bestimmte Pflanze braucht, die erst besorgt werden soll. Dazu allerdings muss sich die Spielfigur durch eine Horde Goblins kämpfen, denn diese treiben just in jenem Gebiet ihr Unwesen, in dem die Pflanze zu finden ist. Ähnlich geht es bei den meisten Quests zu, was für viel Abwechslung und Motivation sorgt.
Prinzipiell spielt sich Spellforce wie ein Rollenspiel. Der Held verfügt neben den üblichen Attributen wie Ausdauer, Kraft, Charisma oder Intelligenz auch über 7 spezielle Fähigkeiten mit diversen Unterkategorien. Das ist neben der leichten auch die schwere Kriegskunst, in der es um das Beherrschen von großen Klingen- und Schlagwaffen, schweren Rüstungen und Schilden geht, die Fernkampffähigkeit und diverse Magiearten wie Mental- oder schwarzer Magie mit Zaubersprüchen der Kategorien Tod, Nekromantie und Fluch. Während der Hatz durch die Lande, wird Erfahrung gesammelt. Zum Einen beim Erkunden der komplett in Nebel des Krieges gehüllten Inseln und zum Anderen bei Kämpfen. Dabei gilt es zu beachten, dass je mehr Gegner eines Typs erledigt wurden, umso weniger Erfahrungspunkte auf das Heldenkonto gelangen. Mit einer gewissen Größe an gemachter Erfahrung steigt der Streiter dann eine Stufe auf, was bedeutet, dass 5 Punkte auf die Attribute und 2 Punkte auf bestehende oder neue Fähigkeiten verteilt werden können.
Logischerweise wird der Held auch mit Ausrüstung versorgt. Die über 350 Gegenstände werden traditionell erschlagenen Gegnern abgenommen oder bei Händlern gekauft.
Selbstverständlich muss unser Held nicht allein in der weiten, bösen Welt klarkommen. Je nach Stufe, darf der Held bis zu 5 Helfer mit sich führen. Doch diese sind entgegen anderer Rollenspiele keine permanenten Begleiter. Auch werden diese nicht mittels Gespräch und gemeinsamer Interessenslage in die Party überführt, sondern vielmehr werden sie beschworen. Dazu bedarf es eines so genannten Heldenmonumentes und eines Runensteines pro Person. Ersteres existiert allerdings nicht auf jeder Insel. Die Runensteine hingegen kann man kaufen und verkaufen oder findet sie wie alle anderen Gegenstände auch.
Manchmal nützt aber selbst die geballte Ladung einer so mächtigen Heldentruppe nicht viel. So zum Beispiel, wenn eine Horde von ungefähr 25 blutgierigen Orks da ihres Festmahls harren und den Helden einfach nicht vorbei lassen. Da hilft dann alles nichts, dann wird gebaut. Ja richtig, es wird gebaut! Und zwar werden Holzfällerhütten, Steinbrüche, Minen, Schmieden, Schiessplätze, Getreidefarmen, Tempel und dergleichen mehr gebaut. Hier wird Spellforce dann unversehens zu reinrassiger Aufbau-Strategie, denn es gilt, eine möglichst große Streitmacht aufzustellen um des Gegners Lager und ebendiesen auch höchstpersönlich in die Höllenschlünde zu treiben. Dabei bedient man sich nicht nur menschlichen Kriegsgeräts, sondern baut auch Siedlungen der Elfen, Zwerge oder gar Trolle um diese dann gemeinsam in die Schlacht zu führen. Interessant ist auch hier, dass dies nicht überall möglich ist. Denn für den Aufbau braucht man Arbeiter. Diese kann man allerdings wiederum nur beschwören. Diesmal allerdings aus einem Monument der jeweiligen Rasse also Elfen, Menschen etc.. Um dann verschiedene Gebäude bauen zu können, benötigt man Pläne für den Bau, die ebenfalls gefunden, gekauft oder erbeutet werden.
Durch die Notwendigkeit der Monumente zum Herbeiholen von Unterstützung und einen weiteren Fakt gewährleisten die Entwickler von Phenomic, dass man nicht mit einer gut ausgebildeten Truppe quer durch Nortander zieht und alles kurz und klein schlägt. Denn durch Portale zu anderen Inseln kann nur der Held allein reisen. Alle errichteten Gebäude und beschworenen Einheiten bzw. Helden verschwinden beim Betreten eines Portals. Auch muss jedes Mal beim Betreten einer Insel diese erkundet werden – gleich ob dies schon vorher geschah oder nicht.
Grafisch lässt Spellforce kaum Wünsche offen. Was hier an Farbenpracht und Details geboten wird, lässt einem immer wieder den Mund offen stehen. Verziehrungen und Bemalungen an Rüstungen an vorübergehenden Soldaten überzeugen genauso, wie im Wind hin und her schwankende Bäume und Elfen die Beeren sammelnd durch die Gegend streifen. Im allgemeinen kennt die Kamera 4 Stufen, was von nahem Zoom bis dicht an die Einheiten bis zur Vogelperspektive reicht. Ist der Held in der Nähe, gibt es noch ein besonderes Schmankerl – die Kamera wird hinter dem Helden justiert und nun darf man mittels Cursor durch Nortander laufend alles aus dieser Sicht betrachten.
Kaum verwunderlich ist, dass die Steuerung leicht von der Hand geht. Nach ein paar Mausklicks tun alle Einheiten das, was sie sollen, Verbände werden mittels Nummerntasten gruppiert und auch sonst ist alles wie gewohnt.
Um den Massenschlachten, die es hier des öfteren gibt und auch den ganz alltäglichen Raufereien leichter Herr zu werden, haben sich die Entwickler jedoch noch etwas Besonderes einfallen lassen. Und zwar das so genannte Click&Fight-System. So braucht man nur noch eine gegnerische Einheit anklicken und schon erscheinen im Übersichtsmenü die Möglichkeiten aller eigenen Einheiten, um mit dem ausgewählten Gegner zu verfahren. So wird auf ganz einfache Weise im einen Moment gezaubert während, im nächsten den Bogenschützen befohlen wird den Gegner unter Beschuss zu nehmen.

Zusammenfassung: Spellforce ist ohne Zweifel eines der besten Spiele, die bisher geschaffen wurden. Allein schon die Komplexität ist phänomenal. In den Bann gezogen von wunderschöner Musik, atemberaubender Grafik und dichter Atmosphäre existiert keine Uhrzeit mehr. Besonders zu empfehlen ist ein Spaziergang mit der Kamera hinter dem Helden durch das wunderschöne Nortander. Wenn man seine Helferlein und Siedlungen dann so nah bestaunen kann gibt es keine Rettung mehr – man versinkt. Spellforce ist gigantisch, traumhaft, episch – kurz, ein Suchtspiel! Drakos
 

 

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