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Die Siedler: das Erbe der Könige - Nebelreich

Strategie

Die Siedler – Das Erbe der Könige: Nebelreich

Seit Ende des letzten Jahres wird wieder gesiedelt und das auf bekanntermaßen neuem Terrain. Dass sich der fünfte Teil der Siedler-Reihe nicht mehr allzu sehr an seinen Vorgängern orientiert, konnte man ja schon in unserem Test lesen. Das sorgte bei dem Einen oder Anderen zwar für Verdruss, aber nichtsdestotrotz haben die Siedler wieder eine große Anhängerschar vor dem PC bannen können.
Aber trotz der Veränderungen im Spiel selbst wurden nicht alle Traditionen über Bord geworfen. Das beweist das inzwischen erschienene Add-On mit dem klangvollen Namen "Nebelreich".
Nachdem Dario in der Kampagne des Hauptprogramms den finsteren Kerberos und dessen Schergen geschlagen hatte, kehrte erst einmal Frieden im Lande ein. Doch dieser währt erfahrungsgemäß nicht lang. Und so bahnt sich schon das nächste Unheil in Form von Nebelkriegern und deren Anführerin Kala an. Das Auftreten dieser Unholde ruft unseren alten Bekannten Dario wieder auf den Plan, der dem ganzen Treiben schnellstmöglich Einhalt gebieten will.
In einer neuen Kampagne über neun Missionen begleitet der Spieler Dario auf seinem Kreuzzug gegen das Nebelreich und den darin wohnenden Monsterhorden. Wer das Hauptprogramm schon durch hat weis ,dass neun Missionen durchaus nicht so wenig sind, wie es im ersten Moment scheint. Denn die Karten sind recht groß und die Missionen damit auch recht lang ausgefallen. Ein abendfüllendes Programm ist damit auf jeden Fall garantiert.
Da es für ein AddOn recht dürftig wäre, nur eine neue Kampagne zu liefern, gibt es natürlich auch noch mehr dazu. Zum einen gibt es zwei neue Helden: Yuki und Drake. Yuki ist eine Kampfsportlerin aus dem Fernen Osten und versteht sich bestens im Umgang mit Ninjasternen und anderen Tricks. Drake dagegen ist eher etwas zurückhaltender was den Nahkampf angeht. Allerdings ist das für einen Scharfschützen nicht wirklich verwunderlich. Der erlegt seine Gegner lieber mit Gewehr und Zielfernrohr auf große Entfernungen. Passend dazu gibt es auch eine neue Einheit und zwar (Achtung: Überraschung) die Scharfschützen. Diese gibt es in leichter und schwerer Ausführung. Zum Bau benötigt man zwei neue Technologien und als neues Haus den Büchsenmacher.
Neben den Scharfschützen gibt es nun auch Kundschafter und Diebe. Kundschafter können mittels Fernglas die Gegend erkunden, den Weg zu Rohstoffquellen zeigen und mit Hilfe von Fackeln für Licht sorgen. Diebe können Ressourcen stehlen und Brücken sprengen. Ja, richtig gelesen! Eine weitere wichtige Neuerung im Nebelreich sind die Brücken! Dazu reicht es schon eine Architektenstube einzurichten, den Architekten ein Gerüst errichten zu lassen und unter Verwendung von einer recht großen Anzahl an Steinen die Brücke schließlich aufzubauen. Die Warterei auf den Winter um Gewässer überqueren zu können hat sich damit quasi erledigt. Nunja, zumindest theoretisch. Denn leider können die Brücken nur an dafür vorgesehenen Stellen errichtet werden. Diese sind naturgemäß eher selten vertreten,

womit sich die tolle Neuerung als gar nicht so durchschlagend erweist.
Grafisch wurde an den Siedlern nichts verändert, was aber aufgrund der sehr ansprechenden Optik im Hauptprogramm zu erwarten war und auch gar nicht Not tut. Am Sound wurde ebenfalls wenig verändert. Oliver Kalkofe hat als Mentor ausgedient (was ich persönlich etwas schade finde) aber sonst ist auch hier alles beim Alten. Durch das Hinzukommen der Scharfschützen als durchschlagskräftige Fernkampfeinheit hat sich das Gameplay etwas mehr in Richtung Kampf verschoben, was ja aber auch im Hauptprogramm nicht viel anders war. Was allerdings als Veränderung auffällt, sind die vermehrt auftretenden Missionen unter Zeitdruck. Meist muss jeder Schritt genau richtig sein um in der oftmals knappen Zeit schnell eine bestimmte Anzahl an Truppen ausgebaut zu haben und dem anstürmenden Feind Einhalt zu bieten. Das führt logischerweise zu einem recht exzessiven Gebrauch der Schnelladefunktion und zu einer Erhöhung des Schwierigkeitsgrades.
Ebenfalls einer Tradition folgend wurde mit dem AddOn auch ein Level-Editor veröffentlicht. Mit diesem kann jeder nach Herzenslust neue Karten erstellen und auch kleinere Skripte mit einbauen. Ein kleines Tutorial zum Editor wurde auch bereitgestellt, so dass man sofort loslegen kann.

Zusammenfassung: Mit Nebelreich gibt es von Ubi Soft ein AddOn, dass sich dem Hauptprogramm durchaus als würdig erweist. Eine Menge Spielspass ist wieder garantiert und dank Editor wird das wohl auch noch eine ganze Weile so bleiben. Als Stolperstein für neue Spieler dürfte sich der erhöhte Schwierigkeitsgrad herausstellen. Wer jedoch das Hauptprogramm schon durch hat, kann und sollte bedenkenlos zugreifen! jw

 

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