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Shadow Vault
Echtzeit-Strategie |
Fallout war
Kult, ist Kult, bleibt Kult. Das beweist schon allein die
Tatsache, dass in so kurzer Zeit gleich zwei billige Klone der
Klassiker-Reihe das Licht der Welt erblicken und die
Brieftasche des Spielers plündern dürfen. Doch ich greife vor.
Denn eigentlich geht es hier um das von Frogster
veröffentlichte, post-nukleare und rundenbasierte
Strategiespiel Shadow Vault aus den Mayhem Studios. Ob nun
beim Namen, dem Titelbild oder dem Schriftzug an sich - Shadow
Vault verleugnet nicht, wo abgeschaut wurde.
Die Zukunft holt uns ein
Und zwar bereits in der Vergangenheit. Das ist verwirrend? Nun
versuchen wir es so. Die Menschheit ist furchtbar weit
entwickelt und hat, wie ja schon abzusehen ist, den
Rohstoffvorrat auf der lieben Erde enorm geplündert. Deshalb
bauen sie eine Zeitmaschine und reisen in der Zeit zurück zum
Höhepunkt des kalten Krieges, ins Jahr 1958. Dort angekommen
lösen sie einen Atomkrieg aus und vernichten somit ihre Ahnen,
bevor sie selbst gezeugt werden. Für die einen mag das ein
Einstiegspunkt für eine philosophische Diskussion sein, für
die Entwickler von Shadow Vault ist es glatt eine Spielestory.
Denn da der Durchschnitts-Spielertyp sowieso nur ballern will,
können wir es ja darauf auch reduzieren.
Es gibt viel zu tun
Da der Spieler ja irgendwas braucht, was er steuern kann,
bekommt er hier eine Spielfigur. Diese ist General und damit
natürlich ein Held. Naja, irgendwie zumindest. Denn obgleich
jegliches der 21 Szenarien sofort beendet ist, wenn der
General von hinnen geht, benötigt er noch ein paar Soldaten,
die sich brav für ihn abschiessen lassen. Das ist dann auch
nicht so schlimm, denn wer weint schon einem Soldaten nach?
Auf keinen Fall sollte dies der Spieler tun, denn so schnell
wie die Freunde hin sind, kommt er sonst nicht mehr aus der
Trauer raus. Und das obwohl doch so viele Dinge zu tun sind!
Da gibt es zum einen Gebäude, die man betreten kann. Dort kann
man dann mit mehr oder minder wirrem Klicken auch
Ausrüstungsgegenstände kaufen, Munition auffüllen oder
Berichte besprechen. Das ist so eine Art Missionsbesprechung,
ohne alles drum und dran. Dummerweise erzählen weder
Mini-Tutorial noch PDF-Handbuch viel über die Möglichkeiten im
Spiel. So werden die ganzen wichtigen Funktionen wohl für
immer vor dem ein oder anderen weniger experimentierfreudigen
Spieler verborgen bleiben. Aber es gibt noch mehr als nur
schnöde Gebäude – wir können zum Beispiel kämpfen! Nach
altbewährtem Prinzip verfügt jede vom Spieler gesteuerte
Spielfigur über eine bestimmte Menge an Aktionspunkten. Die
kann und sollte man sinnvoll verteilen. Entweder bewegt man
sich oder bereitet gezielte Schüsse vor oder greift einfach
einen Gegner an. Was letztendlich die richtige Entscheidung in
Richtung erfolgreiches Spielende ist, kommt meist erst ein
paar Runden später heraus. Hat man denn alle Punkte vertan,
ist der Gegner am Zuge. Aufgrund des absolut unfairen
Missionsdesigns ist das aber meist nicht lange der Fall, denn
nur allzu schnell ist das Laden eines Spielstandes angesagt.
Wer |
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dann das
ganze Szenario mehrfach versucht hat und die stupide
Vorgehensweise der Gegner kennt, hat die Chance, lebend durch
das Szenario durchzukommen. Mit ein bisschen Glück überleben
auch ein paar Leute mehr. Die darf man dann sogar in andere
Szenarien mitnehmen. Das ist wenigstens ein Anreiz. Denn mit
steigendem Einsatz steigt auch deren Erfahrung und somit
verbessern sich auch die Eigenschaften der Spielfiguren. Ja,
dort ist der Rollenspielteil aus Fallout – wenn auch nur in
klein.
Trist ist das Leben
Naja mal ehrlich, nach einem oder mehreren Atomschlägen
erwartet niemand mehr, dass es irgendwo schön ist. Will man
also ein Spiel in post-nuklearer Umgebung spielen lassen,
braucht das demzufolge auch nicht schön sein! Nimmt man sich
den Urahnen Fallout mal eben schnell zur Seite, stellt man
fest – hey, das sieht doch auch nicht so umwerfend aus! Ja,
aber das ist auch 8 Jahre her! Aber was solls, angestaubte
Texturen, eine farblose Umwelt, arg eingeschränkte Sicht und
ruckelige Animationen erzeugen schon fast wieder ein gewisses
Nostalgiegefühl.
Die Steuerung hat dieses Glück nicht, denn die ist umständlich
und unausgereift und damit weit weg von nostalgischem Flair.
Grundsätzlich wird alles mit Maus bedient wobei, dank bereits
oben erwähntem Handbuch und Tutorial, nicht immer klar ist,
was wie funktioniert und man sich denn doch sehr oft
verklickt. Etwas mehr Hang zur Einheitlichkeit, etwas mehr
Überlegung oder gar der ein oder andere Test hätten da sicher
auch Wunder gewirkt.
Zusammenfassung: Shadow Vault wirkt wie ein
Freewarespiel, dass nicht über den Beta-Status hinausgekommen
ist. Da fragt man sich, was die Entwickler in den zwei Jahren
Entwicklungszeit eigentlich gemacht haben. Der Fakt, dass das
Spiel für weniger Geld als andere Titel angeboten wird,
erscheint eher selbstverständlich denn verlockend. Dem
geneigten Spieler sei ein Rat ans Herz gelegt: wer Fallout
spielen will, sollte Fallout spielen. Denn nur wo Fallout
drauf steht, ist auch Fallout drin. jw |
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