Ring 2:
Götterdämmerung
Der „Ring des Nibelungen 2“ ist genau wie sein Vorgänger nach
der Tetralogie von Wagners Ring gestaltet. Während sich „Der
Ring des Nibelungen 1“ mit dem ersten Teil des Hauptwerkes,
nämlich „Das Rheingold“ und „Die Walküre“, befasst, widmet
sich Teil 2 dem Rest des monumentalen Werkes, also „Siegfried“
und „Götterdämmerung“.
In diesem Adventure, welches in einer 3rd Person Perspektive
gehalten ist, schlüpft man, im Gegensatz zum ersten Teil, in
die Haut des berühmten Drachentöters Siegfried. Wobei man am
Anfang noch am überlegen ist was diese kleine Person mit einer
etwas fraglich anmutenden Punkfrisur überhaupt darstellen
soll.
Mit der sehr gewöhnungsbedürftigen Tastatursteuerung begibt
man sich nun auf die Suche nach blinkenden Gegenständen. Die
Tatsache, dass unser Held nur einen Gegenstand auf einmal mit
sich herumtragen kann, macht das Spiel zu einer wahren
Geduldsprobe. Ist ein passendes Objekt endlich gefunden, hat
man die Umgebung so lange abzusuchen bis ein Symbol am oberen
Bildrand auf eine mögliche Aktion hinweist. Wenn man diese
dann ausführt, kommt man unter anderem in den Genuss, sich
eine der zahlreichen Videosequenzen anzuschauen zu können.
Ein weiteres Manko stellen die, an den Helden bzw. uns
gestellten, Rätsel dar. Diese können einem erprobten
Abenteurer wirklich nur ein müdes Lächeln entlocken. Erstens
gibt es davon, wenn überhaupt, nur eine Handvoll zu lösen und
zweitens erfordern die, als Rätsel deklarierten, Kombinations-
und Schiebepuzzle eher nur kurzzeitig erhöhte Aufmerksamkeit,
als dass es in ein ausgedehntes Überlegen und Knobeln ausarten
könnte. Die einzige Herausforderung und Abwechslung vom
spielerischen Einerlei stellen lediglich diverse
Actioneinlagen dar, in denen man mit dem richtigen Timing an
verschiedenen Spieß- oder Feuerfallen vorbeirennen muss. Das
war es dann aber auch schon mit Abwechslung.
Auch die zugegebenermaßen grafisch sehr schön gestalteten
Räume und Landschaften, sowie die gute Musikuntermalung können
nicht über die Makel hinwegtäuschen. Und so döst man über kurz
oder lang entweder über der lahmen Steuerung oder den müden
Rätseln ein!
Freunde von ordentlicher Adventure-Kost sollten sich lieber
noch einmal Dracula vornehmen, was Meilen besser ist als Ring
2.
Zusammenfassung: Das Spiel, als moderne Version des
Wagner-Klassikers, dient wohl eher als interaktive Nachhilfe,
für alle die mehr (oder weniger) über das behandelte Thema
erfahren wollen.
Auf den Punkt gebracht: als Edutainment-Titel vielleicht ganz
interessant, das Gefühl von Entertainment will aber nicht so
richtig aufkommen.
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