Nexus – The
Jupiter Incident
Wir schreiben das Jahr 2111 und Sie sind Marcus Cromwell, das
erste im Weltall geborene Kind und hauptberuflich Kapitän. Und
da es sich bei Nexus – The Jupiter Incident um ein
Weltraum-Strategie-Spiel der Entwickler Mithis Games im
Vertrieb von Sierra handelt, sind Sie natürlich Kapitän eines
Raumschiffes. Die Geschichte selbst beginnt allerdings ein
Stück früher. Wie schon erwähnt ist Marcus Cromwell das erste
im Weltall geborene Kind. Die Zeiten, in die dieses Kind
geboren wurde, standen unter keinem guten Zeichen. Waren doch
gerade die zur menschlichen Entlastung gedachten KIs aufmüpfig
geworden und hatten so einen Krieg angezettelt. Nach einem
Jahrzehnt herrschte endlich wieder Frieden, der jedoch keine
Ruhe in das Leben des jungen Marcus brachte. Nach der
Entdeckung eines Wurmloches war klar, dass dieses erkundet und
entdeckte Welten nach Möglichkeit kolonisiert werden mußten.
Dummerweise fiel diese Aufgabe dem Vater von Marcus zu. Das
eigentlich Schlimme daran war allerdings, dass die Mission
scheiterte und der Vater samt Raumschiff spurlos verschwand.
Dieses prägte den Sohn derart, dass dieser fortan ehrgeizig
versuchte in des Vaters Fusstapfen zu treten. Nach natürlich
hervorragend absolvierter Astronautenschule ging es dann auch
direkt in den nächsten Krieg. Dieser war zwischen neu
entstandenen Megafirmen, die logischerweise nichts von
KI-Verboten hielten, entbrannt. Wie es eine Pilotenkarriere im
Krieg leider oft mit sich bringt, wurde Marcus abgeschossen.
Glücklicherweise blieb seine Kältekapsel intakt und so gab es
die nächsten 10 Jahre einen ausführlichen Schlaf. Endlich
aufgefischt und aufgetaut, wurde Marcus als Held gefeiert und
direkt von einer Firma in die Pflicht genommen. Der Krieg war
vorbei, Geld nach wie vor viel wert und das Weltall noch immer
nicht erforscht. Die erste Mission führt den Spieler auf
seinem Weg zum namensgebenden Jupiter. Was dort geschieht ist
der Anfang des Spiels und damit einer 26 Missionen andauernden
Odyssey.
In einer Menge von Cutscenes und Dialogen erzählten Geschichte
reist der Spieler in Form von Marcus durch das Wurmloch, lernt
eine Menge von neuen Rassen kennen und sieht sich auch in
einige neuen Konflikte involviert.
Jede Mission beginnt mit einem ausführlichen Briefing.
Missionshintergründe und -ziele werden anhand einer
Übersichtskarte für den jeweiligen Abschnitt des Alls
erläutert und es werden Details zu den zur Verfügung stehenden
Einheiten bekannt gegeben. Zu Spielbeginn darf man zunächst
nur ein Schiff steuern. Das ändert sich allerdings mit der
Dauer des Spiels, so dass man schließlich bis zu 10
Raumschiffe dirigieren darf. Am Ende der Missionsbesprechung
steht die Zusammenstellung bzw. Ausrüstung der verfügbaren
Schiffe. Wie viel im Endeffekt an den einzelnen Schiffen
modifiziert werden kann, ist dabei durch ein inzwischen
übliches Punktesystem geregelt. Zur Ausrüstung stehen hier
neben einer recht großen Menge an Technologie auch
verschiedene Gruppen an kleineren Schiffen zur Verfügung.
Diese reichen von Landungsschiffen für Infanterie-Einheiten
bis hin zu Kampfschiffen für den Jagdschutz oder Angriff. Die
Auswahl an Technologie ist wie erwähnt recht groß. Jedes
Schiff besteht aus einer gewissen Anzahl von Subsystemen.
Diese Subsysteme erfüllen immer genau eine Funktionalität wie
zum Beispiel die Energieversorgung, Schilde oder
Waffensysteme. Für jedes dieser Subsysteme gibt es mehrere
verschiedene Ausführungen, die in Effektivität und
Geschwindigkeit variieren. Manche Waffen sind zum Beispiel zur
Zerstörung von Schilden, jedoch aber nicht für Hüllenbeschuss
geeignet. So gilt es abhängig von den zur Verfügung stehenden
Ausrüstungspunkten, der jeweiligen Missionsziele und den zu
erwartenden Gegnern genau die richtige Art der Ausstattung zu
wählen. Und das ist im Gegensatz zu anderen Genrevertretern
wirklich immens wichtig. Denn rückt man mit den falschen
Waffensystemen an, kann es vorkommen, dass man ein Ziel gar
nicht klein bekommt oder aber Ewigkeiten mit viel zu schwachen
Waffen auf das gegnerische Schiff schießt, ohne große Erfolge
zu erzielen. Das kommt vor allem bei zeitkritischen Missionen
zum tragen.
Ist man schließlich für die Mission gewappnet, geht es los.
Auf dem Bildschirm sieht man nun sein Schiff und jeweils links
und rechts am Bildschirmrand alle erfassten eigenen und
gegnerischen Einheiten. Am unteren Rand befindet sich eine
Menge von Steuerelementen, die zur Navigation der Schiffe
dient. Dabei kann entweder das meiste automatisch oder aber
auch alles von Hand erledigt werden. Das reicht soweit, dass
für jedes einzelne Waffensystem von jedem steuerbaren Schiff
ein Ziel festgelegt oder die Energieverteilung des gesamten
Schiffes reguliert werden kann. Es besteht dabei also keine
Gefahr, dass Anfänger nicht zurecht kommen oder sich Profis
langweilen könnten. Auch die spielbestimmenden Kämpfe sind gut
ausbalanciert und die Steuerung erhöht zum Glück den ohnehin
streckenweise recht hohen Schwierigkeitsgrad nicht. Auch die
Pausefunktion ist in Nexus nicht fehl am Platze, da bei der
großen Anzahl an steuerbaren Schiffen und der Größe des Areals
schnell die Übersicht verloren geht.
Im Bereich der Präsentation haben die Entwickler echte
Pionierarbeit geleistet. Neben der superben Optik ist Nexus
ein echtes Performancewunder. Auch auf älteren Systemen läuft
Nexus flüssig ohne an grafischer Brillianz einzubüssen.
Geboten werden dem Spieler hier alle Effekte, die man sich von
Weltraumschlachten erhofft: Laser blitzen an allen Enden auf,
Torpedos fliegen sichtbar durch den Raum und Schiffe
explodieren in einer wahren Pracht. Neben traditionellen
Lens-Flare-Effekten wurde sogar darauf geachtet, die
Antriebsspuren der Schiffe korrekt darzustellen. Die Kamera
ist dabei nach Belieben stufenlos dreh- und zoombar. Von einer
Perspektive, in der alle Schiffe nur noch als Punkte zu sehen
sind, bis hin zu Naheinstellungen, in denen einzelne
Waffensysteme beobachtet werden können ist jede Einstellung
problemlos machbar.
Ähnlich verhält es sich mit der Geräuschekulisse die Nexus
bietet. Die Grafikpracht wird angemessen vom Sound in Szene
gesetzt und durch atmosphärische Musikstücke untermalt. Nervig
sind nur die ständigen, monotonen Lasergeräusche. |
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