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Myst 4:
Revelation
Adventure
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Ein junges
Mädchen ist verschwunden und ihre beiden Brüder könnten dafür
verantwortlich sein. Beide haben in der Vergangenheit
schreckliche Verbrechen begangen. Sie zu verstehen ist der
Schlüssel zu einer erfolgreichen Suche.
Um was es sich bei dieser doch recht kurzen Story-Beschreibung
handelt ist nichts anderes als Myst IV – Revelation, der
direkte Nachfolger von Myst 3 – Exile. Der mittlerweile vierte
Teil in der Myst-Reihe verleugnet seine Wurzeln nicht und
präsentiert sich als waschechte Fortsetzung der Trilogie. Das
bedeutet ganz konkret, dass sich weder am Spielprinzip noch an
der technischen Umsetzung etwas Wesentliches verändert hat.
Frisch auf Tomahna angekommen, wird der Spieler vom
Weltenherrn Atrus begrüßt. Atrus freut sich über den Besuch
und teilt ihm mit, dass er dringend Hilfe benötigt. In der
Vergangenheit hatten sich Atrus’ Söhne, Achenar und Sirrus von
ihrem Vater abgewandt und wurden nach längerem Konflikt auf
jeweils eine von Atrus erschaffene Welt verbandt und somit
quasi in Gefangenschaft gesteckt. Nun ist Atrus aber der
Meinung, die beiden hätten genug gebüßt und sollten doch
rehabilitiert werden. Zu diesem Zwecke soll also der Spieler
in eben jene Welten reisen und sich nach dem Verbleib der
Söhne erkundigen. Nach der Rückkehr von dort soll Atrus
schnellstmöglich Bericht erstattet werden. Soweit die Idee,
doch an der Durchführung scheitert es wie üblich. Kaum sind
alle Reisevorbereitungen getroffen, verabschiedet sich die
Technik. Natürlich setzt sich das ganze so fort und nach
einiger Zeit wird klar, dass die beiden Brüder irgendwie aus
ihren ‚Gefängnissen’ entfliehen konnten und nun auch noch ihre
kleine Schwester Yeesha entführt haben. Da Atrus nicht
verfügbar und der Spieler gerade zur Hand ist, darf sich
dieser auf die Suche nach dem Geschwister-Trio machen und
Yeesha aus den Fängen ihrer bösen Brüder retten.
Die Suche nach Yeesha gestaltet sich als Erkundungstour durch
die wunderschön gerenderten Welten. Der Spieler bewegt sich in
der Myst-typischen Ego-Perspektive auf festen Pfaden immer
schrittweise durch die jeweiligen Schauplätze. An jeder
einzelnen Position kann sich die Spielfigur um 360 Grad drehen
und so jedes Detail unter die Lupe nehmen. Und Details gibt es
viele. Die Welt von Myst besteht aus einer Unmenge von
Knöpfen, Hebeln, Schubladen und allerlei nützlichen
Gegenständen. Überall gibt es was zu entdecken, zu verändern
oder einfach nur zu bestaunen. Manipuliert wird alles mit
Hilfe des Mauszeigers, der sich je nach Bedarf frei im
Bildausschnitt bewegen läßt. Wird der Zeiger über einen
Gegenstand geführt, ändert sich die Form je nach Benutzbarkeit
des Gegenstandes. In dieser Art und Weise muss der Spieler die
ganze Welt erforschen und dabei wirklich alles in Augenschein
nehmen, denn jedes noch so kleine Detail ist aus einem ganz
bestimmten Grund da, den es herauszufinden gilt. Da man sich
nur schwer alle Details einprägen kann, gibt es in Myst IV
einen Fotoapparat den der Spieler immer mit sich führt. Damit
können 99 Bilder geschossen und anschliessend auch beschriftet
werden. Das erleichtert die Orientierung im Spiel ganz
ungemein.
Und Orientierung ist etwas, was Neulingen für eine Weile
fehlen dürfte. Denn bereits zu Beginn des Spiels begegnet man
leider einem alten Problem von Myst: Nachdem man von Atrus
einige Aufgaben bekommen hat, verschwindet dieser und der
Spieler steht allein da. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Man hat schliesslich nichts weiter zu tun, als sich in einer
völlig fremden Welt |
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zurecht zu
finden. Man weiss nicht so genau was man tun soll bzw. wo man
als erstes am besten hingeht und es steht auch niemand zur
Verfügung, den man fragen könnte. Die interaktive Welt ist
eben nur in einem gewissen Rahmen interaktiv und so fängt das
Rätseln quasi schon mit den ersten Schritten an.
Etwas Unterstützung bietet hier eine weitere Neuigkeit, die
ebenfalls Erleichterung im Spiel bringt. Wer Myst kennt, weiss,
die Rätsel sind hammerhart und streckenweise alles andere als
intuitiv. Da Myst IV allerdings auch für Rätselneulinge
gedacht ist und der Spielspass nicht ganz flöten gehen soll,
wurde ein Hilfesystem eingebaut. Diese Hilfe steht in drei
verschiedenen Stufen zur Verfügung. Doch keine Angst, hier
handelt es sich ausschliesslich um Hinweise. Selbst in der
dritten Stufe wird hier keine Komplettlösung geboten.
Über die grafischen Qualitäten braucht man nicht lange reden,
da die Reihe schon immer für aussergewöhnlich schöne Bilder
bzw. Landschaften stand. Dem bleibt auch Teil 4 treu.
Schauspieler bewegen sich perfekt koordiniert in einer
riesigen gerenderten Welt. Lichteffekte und Schatten gehören
in Myst IV genauso zum Standard wie realistische
Wasseroberflächen. Und damit alles nicht allzu statisch wirkt,
versüssen über 90 Minuten direkt ins Spiel eingebaute
Videosequenzen das Spielerleben. Auch im musikalischen Bereich
wurden keine Kosten gescheut. Das slowakische Radioorchester
und die Warsaw Village Band wurden für den Soundtrack
engagiert. Sogar Peter Gabriel konnte für einen eigens für
Myst komponierten Song gewonnen werden. Der Aufwand hat sich
denn auch gelohnt und die Musik schafft es, passend zu den
tollen Bildern eine herrliche Atmosphäre zu zaubern.
Zusammenfassung: Myst ist Myst und bleibt Myst. Wie
schon zu Beginn erwähnt, hat sich im Wesentlichen nichts
geändert. Leute die mit Myst noch nie etwas anfangen konnten,
werden auch mit Teil 4 keinen Einstieg ins Myst-Universum
finden. Neulinge in Myst werden sicher mit den Rätseln zu
kämpfen haben. Da gilt die Devise: Am besten mal irgendwie
reinschnuppern, denn Myst ist weiterhin Geschmackssache.
Eingefleischte Fans können sich jedoch freuen, denn Myst IV
bietet Antworten auf Fragen, die teilweise schon seit Teil 1
bestehen dürften. jw |
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