Gothic ist
die Welt der Verdammten, die in ihrem magischen Gefängnis um
das nackte Überleben kämpfen – mit einem Ziel: zu
entkommen!
Zu Beginn des Spieles werdet Ihr erst einmal zu lebenslangem
Zwangsaufenthalt in den Minen des Königreiches verurteilt, welche
von einer magischen Barriere von 2 km Durchmesser umgeben sind, die kein Entkommen
ermöglichen. Diese Barriere wurde auf geheiß des Königs
Rhotbar geschaffen, leider ging dabei etwas schief und nun sind die
Magier welche die Barriere errichten sollten, die Sträflinge und
eine Menge Monster in dieser Barriere eingeschlossen.
Nach einer unsanften Begrüßung innerhalb der Barriere
beginnt nun Euer Abenteuer.
Als Neuling seid Ihr erst einmal voll auf Euch allein gestellt
und damit beschäftigt Euch über die Verhältnisse innerhalb
der Barriere einen Überblick anzueignen, zu überleben und
Kontakte zu knüpfen. Da kann anfangs auch ein Rückzug schon einmal
die bessere Lösung sein. Und bei den zahlreichen
Multiple-Choice-Dialogen, welche wirklich ausgezeichnet und
atmosphärisch synchronisiert sind, sollte man auch genau
abwägen was man sagt.
Euren Charakter steuert Ihr übrigens in 3rd Person
Perspektive per Tastatur (schnell beherrschbare Steuerung)
durch die wundervoll mittelalterlich und düster gestalteten
3D-Landschaften. Zu Beginn ist Euer Charakter ein völlig
unbeschriebenes Blatt. Dies eröffnet Euch die Möglichkeit,
diesen nach Euren Vorstellungen bei der Verteilung gewonnener
Lernpunkte zu entwickeln. Somit liegt es in der Hand des
Spielers, ob der Charakter z.B. eher die Laufbahn eines Diebes
oder einen der drei magischen Pfade beschreitet. |
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Besonders
positiv fällt die Kommunikation mit Nicht-Spieler-Charakteren
(NSC) auf, da diese sehr realistisch gelungen ist. Die NSC reagieren wirklich sehr variabel und der Situation angemessen
auf Eure Aktionen. So ist es z.B. keine gute Idee in der Nähe
einer Wache die Waffe zu ziehen oder einfach eine fremde
Hütte zu betreten und zu durchsuchen. Da hört die
Freundschaft dann wie im realen Leben ganz schnell auf. Gothic
bietet hier eine bisher unbekannte Interaktivität, überzeugt
Euch selber davon!
Nun noch ein paar Worte zum Kampfsystem, Charakteren, Grafik
und Sound. Bei Gothic laufen die Kämpfe im Gegensatz zu den
meisten anderen Rollenspielen nicht rundenbasiert, sondern in
Echtzeit ab, man sollte also nicht allzu lange über seine
nächste Aktion nachdenken. Hierdurch wirken die Kämpfe
natürlich auch actionlastiger. Neben einer reichlichen
Auswahl an Waffen steht Euch hier natürlich auch die Magie
zur Verfügung, genauer gesagt drei Richtungen: eine für
jedes de 3 Lager, die sich innerhalb der Barriere befinden.
Insgesamt bekommt Ihr es mit circa 500 verschiedenen Gegnern
bzw. Monstern zu tun, welche individuelle Angrifftechniken bzw.
Strategien bevorzugen und sich daher teilweise in Ihren
Aktionen und Reaktionen deutlich
voneinander unterscheiden. Besonders bemerkenswert ist die
komplexe Struktur zwischen den Charakteren. Die circa 250 NSC
führen ein regelrechtes Eigenleben. Man sitzt zusammen am
Lagerfeuer, plaudert ein bisschen, raucht Sumpfkraut - es existiert ein richtiges
Sozialsystem mit Hierarchien und realistisch wirkender
Interaktion mit und zwischen NSC. Es
bildet sich so eine wirklich realistische, düstere
Lageratmosphäre heraus. Dies wird durch die Grafik mit ihren
zur Atmosphäre passenden Wäldern und Lagern sowie
vielen kleinen Details wie Tag und Nacht und
Gesichtsanimationen und dem Sound, welcher mit beeindruckenden
Melodien, Soundeffekten wie Wetter und allerhand
Hintergrundgeräuschen noch weiter unterstützt. Kleines
Schmankerl am Rande: Ein Gastauftritt der Mittelalter-Metaller
"In Extremo".
Schwächen hat Gothic fast keine:
es existieren einige Bugs, hier und da kommt schon mal ein Grafikfehler vor und einen
langsamen PC und eine Aversion gegen lange Ladezeiten sollte
man auch nicht haben.
Gothic
bietet dem Rollenspiel-Neuling einen besonders einfachen
Einstieg dank schnell beherrschbarer Steuerung. Trotzdem
bietet das Spiel dem RPG-Experten eine höchst beeindruckende
Spieltiefe mit zahlreichen Quests und fesselt für Wochen an den Monitor.
Pyranha
Bytes sprühte wahrscheinlich bei der Entwicklung von Gothic vor Ideen, denn das Spiel bietet wunderschöne
Grafik, eine umwerfende Handlung und eine Vielzahl von
Handlungsmöglichkeiten.
Gothic braucht sich auf keinen Fall vor Konkurrenzprodukten
wie Ultima 9 verstecken und ist auf keinen Fall ein Fehlkauf.
Minimale Systemvoraussetzungen sind ein Pentium II 400 mit 128 MB
RAM und 16 MB-Grafikkarte. Spaß macht es aber erst ab PIII
mit mind. 256 MB RAM und GeForce Grafikkarte auf welchem wir
das Spiel testeten.
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