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Fable - The Lost Chapters

Action-RPG

Peter Molyneux ist eine wahre Legende in der Spielebranche und hat sich mit Titeln wie Populous, Syndicate, Dungeon Keeper und Black and White tief in die Erinnerung der PC-Spieler eingegraben. Als das Spiel Fable für die Xbox herauskam, war die Kritik allerdings harsch. Durch Werbung und andere Ankündigungen war auf ein Spiel aufmerksam gemacht worden, was dann wohl so nicht herauskam. Nach etwas mehr als einem Jahr kommt nun die PC-Version heraus. Begleitet von dem Titel The Lost Chapters erwartet uns nun eine komlette Überarbeitung und Erweiterung des Xbox-Titels.

Alles hat einen Anfang
Und den nimmt Fable in einem verträumten Dorf im idyllischen Lande Albion. Der Spieler übernimmt die Steuerung eines kleinen Jungen und lernt so mit dem Spiel umzugehen. Als nach wenigen Augenblicken des Spieles das Dorf angegriffen und niedergebrannt wird, wird der Junge gerettet. Sein Leben führt er nun in einer Gilde fort, in der er primär den Umgang mit Waffen und Magie lernt. Zu einem jungen Mann herangewachsen beginnt der Protagonist nun sein eigentliches Leben. In einem auftragsbasierten System obliegt es dem Spieler nun verschiedene Quests anzunehmen und zu absolvieren. Einige davon sind optional, andere wiederum storytragend. Letztere müssen logischerweise absolviert werden, um die Geschichte des Spieles voranzutreiben. Denn schließlich gilt es die Heimat Albion zu retten und einen gar grimmigen Bösewicht unschädlich zu machen.

Aufmerksamkeit erregen
Als Belohnung für abgeschlossene Quests winkt dem edlen Recken Geld, Erfahrung und Ruhm. Und dieser Ruhm ist hier wörtlich zu nehmen. In einem Punktesystem obliegt es dem Spieler, seine Spielfigur in den verschiedenen Orten der Spielwelt bekannt zu machen. So gibt es für das Herumzeigen verschiedener Trophäen ebenfalls Ruhmpunkte zu gewinnen, denn man will ja schließlich auffallen. Dafür steht dann auch noch eine ganze Palette an Emotionsbezeugungen zur Verfügung. Diese reichen vom Rülpsen über Kraftprotzereien bis hin zu diversen Verführungskünsten. So kann man dann beispielsweise versuchen, die ein oder andere holde Dame aus der Umgebung zu bezirzen und schlussendlich auch zu heiraten. Dem ehelichen Treiben kann dann noch mittels Hauserwerb und -ausbau Rechnung getragen werden.
Ebenfalls recht interessant ist die aus Black and White bekannte Möglichkeit, den Charakter seiner Spielfigur durch bestimmte Taten zu beeinflussen. Will man nun ein strahlender Ritter oder doch lieber ein gefürchteter Bösewicht werden? Wie sich der Spieler entscheidet, liegt völlig in seiner Hand. Die Annahme mancher Quests oder auch Entscheidungen, die während des Spieles auf den Spieler zukommen, können da schon ausschlaggebend sein. Schließlich ist es auch niemals gern gesehen, Kücken zu essen. Einen anderen Beitrag leistet dazu auch die äußerliche Erscheinung der Spielfigur. Ob Haarschnitt, Bart, Tätowierung oder die Kleidung – alles hat Einfluss auf das Ansehen und alles kann vom Spieler beeinflusst werden. Letztlich sieht man denn sogar, welcher Seite sich der Held zugewandt hat. Wer sich der guten Seite in großem Maß zuwendet, fällt durch strahlende Augen und ebenso strahlend blonde Haare auf, während dem bösen Spieler schon mal kleine Hörner wachsen können.

Mit Worten kämpft sich's schwer
Und deshalb ist die perfekte Meisterung der verschiedenen

Kampfmöglichkeiten für die Spielfigur Pflicht. Zur Verfügung stehen dabei primär drei verschiedene Arten: Nahkampf, Fernkampf und Magie. Der Nahkampf erfolgt wahlweise mittels Einhandwaffe oder Zweihänder und beschränkt sich auf kontinuierliches Klicken. Mit dem Fernkampf sieht es ganz ähnlich aus, wobei der Spieler hier noch die Möglichkeiten genauerer Zielverfahren hat. Das wichtigste Element allerdings ist die Magie. Diese gliedert sich in verschiedene Teile, wie Angriffsmagie, Heilung und Magie zur Beherrschung der Umgebung. Die während des Kampfes und bei Quests gewonnene Erfahrung gliedert sich in verschiedene Teile und hängt stark mir der Verwendung der Waffengattungen zusammen. Aufgeteilt wird die Erfahrung dann in Attribute wie Stärke, Konstitution oder eben den Umgang mit verschiedenen Zaubern. Wer hier richtig entscheidet, kann sich das Leben in der harten Spielwelt enorm erleichtern. Ein Kriegermagier ist eben einfach nicht zu schlagen.

Die Welt ist bunt
Das Problem vieler Konsolenumsetzungen ist, dass man sieht, woher der Titel kommt. Fable allerdings ist da eine Ausnahme. Was hier grafisch geboten wird, lässt einen immer wieder staunen. Hoch aufgelöste Texturen und malerische Landschaften sind hier noch das Geringste. Die Grafiker haben wahrhaft mit Licht und Spezialeffekten gezaubert. Jeder von Albions Teilen hat sein eigenes Aussehen und seine eigene Stimmung. Sei es herbstlich gestalteter Wald oder ein grusliges Moor, ein Zombie-übersäter Friedhof oder märchenhafte kleine Ortschaften – Fable hat Atmosphäre. Nicht zuletzt durch die treffende musikalische Untermalung ist es leicht in die Welt von Fable einzutauchen.

Zusammenfassung: Fable ist ein erstklassiges Action-RPG, das steht fest. Aber ist es auch mehr? All die Freiheiten die der Spieler hat und all die Features wie das Ruhmsystem sind letztlich ohne nachhaltige Bedeutung für das Spiel. Denn der Ablauf ist mehr oder weniger streng linear und bleibt es auch – egal was man tut. Der Weg, wie Aufgaben zu lösen sind, bleibt auch weitestgehend gleich: hacken, schlagen, zaubern bis alles darniederliegt. Trotz alledem erlauben es wiederum die ganzen Gimmicks um die Spielfigur, sich mit selbiger zu identifizieren und einen Charakter zu entwickeln, der eben mal nicht den Konventionen entspricht. Für Action-RPG Fans ist Fable ein Muss, da es alles das richtig macht, woran Dungeon Lords scheiterte. Wer ein tiefgehendes Rollenspiel erwartet, ist aber leider hier falsch.
Noch eine kurze Bemerkung für die, die die Xbox-Version schon besitzen. Ob sich der Kauf der PC-Variante lohnt ist wirklich fraglich, da mit den hinzugekommenen Lost Chapters nochmal höchstens 5 Stunden Spielzeit nachgewachsen sind. jw

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