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Enclave

Action-Adventure

Viel Zeit ist vergangen seit die Stadt Celenheim von den Outlands abgetrennt wurde. Damals standen die grausamen Horden des Dämonen Vatar kurz davor Celenheim zu vernichten und mit ihm die gesamte Bevölkerung ins ewige Verderben zu reißen. Doch als die Schlacht schon fast gewonnen war, geschah es, dass ein mächtiger Zauberer seinen Stab erhob und tief vor sich in die Erde rammte. Die Erde um den Stab begann zu bröckeln und Risse taten sich auf. Sie vergrößerten sich mehr und mehr, bis eine riesige Schlucht die Stadt Celenheim umgab und die Armee Celenheims von der Armee Vatars trennte. Getrennt wurde damit auch die Stadt Celenheim selbst, und zwar vom Rest der Welt. Die Verbündeten Celenheims fühlten sich betrogen und zogen sich zurück.
Über die Zeit konnte die Enklave sich vom Kriege erholen, so wie der Dämon auch. Und so ist es nun gekommen, dass sich Vatar erneut erhebt und mit seiner Streitmacht gen Celenheim marschiert.
Retten kann die Stadt nun niemand mehr, außer vielleicht ein Zauberer, der es schon einmal verstand die Kreaturen aus den Tiefen der Hölle aufzuhalten...
Und da dieser nicht von irgendwem gefunden werden muss, befindet sich der Spieler unversehens inmitten der prächtigen Welt von Enclave.
Begonnen wird Enclave mit einem waffenlosen Krieger, der im hiesigen Gefängnis einsitzt ,und dem unmissverständlichen Auftrag, selbigen aus dem Loch zu befreien und wieder etwas frische Luft schnuppern zu lassen. Da ein Häftling im Regelfall keine Waffen bei sich führt und ohne diese ein Überleben nicht möglich ist, schnappt sich der Recke ein von einem rücksichtsvollen Zeitgenossen liegengelassenes Schwert und bahnt sich mutig den Weg nach draußen. Dort angekommen endet die erste Mission.
Insgesamt warten in Enclave 14 eigentliche Missionen und noch einige Zusatzmissionen auf den Spieler. Hat er diese geschafft, den Zauberer gefunden und den bösen Vatar erlegt, darf der Spieler nochmal ran und als Diener der dunklen Seite, Vatar zum Siege verhelfen.
Zu Beginn jeder Mission darf der Spieler wählen in wessen Haut er schlüpfen möchte. Ist das auf der guten Seite am Anfang lediglich ein Krieger, kommen im Lauf des Spiels noch die Figuren der Jägerin, der Druidin, des Halblings, Ingenieurs und des Zauberers hinzu. Jede dieser Figuren hat andere Fähigkeiten und trägt andere Waffen. Während also der Krieger ein robuster Kerl mit Axt und Armbrust ist, ist die Jägerin eher zierlich und flink und geschickt im Umgang mit Pfeil und Bogen. Den aus drei Stufen wählbaren Schwierigkeitsgrad verändert die Wahl der Person auch noch einmal. So ist es zum Beispiel ein ganzes Stück schwerer mit dem eher nahkampfschwachen Zauberer am Leben zu bleiben als mit dem Krieger. Logisch, denn der Zauberer muss immer auf Abstand bleiben und seine Zauber müssen treffen, während der Krieger einfach alles mit seiner Axt niedermäht.
Anders sieht es auch auf der Seite Vatars nicht aus. Dort hat man im Laufe des Spiels die Möglichkeit der Wahl zwischen der anfänglichen

Assassine, dem Goblin, dem Oger, der Zauberin, dem Bombardier oder dem Lich, einem untoten Zauberer.
Da aber allein die Wahl der Figur nicht reicht um den Ansturm der feindlichen Massen wohlbehalten zu überstehen, kann der Spieler noch seinen Recken mit allerlei Kriegsgerät ausstatten. Hierzu benötigt man Geld, welches während der Mission in blinkenden Goldtöpfchen auf uns wartet. Im Übrigen ist auch die Waffenwahl für die verschiedenen Figuren eine Unterschiedliche. Stehen dem Krieger neben einer Nahkampfwaffe wie Schwert, Axt, Kriegshammer oder Keule, ebenfalls noch eine Fernkampfwaffe wie Armbrust oder Bogen nebst zugehörigen Pfeilen, ein Schild, Heiltränke und eine Rüstung zu, so muss sich der Magiekundige mit Zauberstab, Dolch, Heiltränken und Rüstung begnügen.
Ist die Auswahl der Überlebensutensilien gemeistert und aus den bereits absolvierten und der dazugekommenen Mission eine gewählt, kann man sich ins Getümmel stürzen. Und mit dem Sprung in den Kampf kommt erstmal das Staunen. Denn Enclave ist optisch einfach nur Spitze. Ob sich der Spieler nun durch dunkle Verliese, brodelnde Lava, die mittelalterlich anmutende Stadt Celenheim und ihre Umgebung, die Outlands oder durch die Herrscherresidenz eines anderen Menschenstammes schlägt, die Optik und Atmosphäre stimmt immer. An einem Ort schlägt die Brandung sanft auf den Sandstrand, Wolken ziehen an einem blauen Himmel entlang und ein kleiner Wasserfall plätschert inmitten römisch anmutender Paläste dahin. An einem anderen Ort fliesst brodelnde Lava unter schwarzem Fels hindurch während im Hintergrund eine riesige Festung im Rot der Hölle droht. Während wir durch eine nächtliche Stadt schleichen hören wir auf einmal ein Zischen und das Fensterglas neben uns zerbricht an dem Pfeil der uns gegolten hatte. Hinter uns ertönt plötzlich ein Brüllen von einem angreifenden Gegner.
Auch was die Gestaltung der verschiedenen Szenarien angeht, hat es Enclave gut getroffen. So ähneln sich die Missionen im Aufbau nicht und Eintönigkeit tritt trotz des immerwährenden Rennens, Springens und Waffenschwingens nicht ein. Auch wurde auf Geschicklichkeitseinlagen ala Rune und nervenaufreibende Schlüsselsuchen gänzlich verzichtet. Soll doch einmal ein Abgrund übersprungen oder ein Schlüssel aufgefunden werden, ist das leicht und schnell erledigt. So bleibt eigentlich immer nur das Überleben zwischen den Gegnern die einzig wirkliche Aufgabe für den Spieler. Und das ist eigentlich gar nicht schwer. Sollte der Held den widrigen Umständen doch einmal erliegen, was so selten gar nicht passiert, findet er sich entweder postwendend an einem vorher gefundenen Savepoint wieder oder man beginnt die Mission noch einmal. Ein Problem stellt es allerdings nicht dar, dass keine Möglichkeit zur Speicherung besteht. Denn bis ins letzte Dreiviertel des Spiels waren die Savepoints keine Mangelware und nerviges Neubeginnen von Missionen war eher die Ausnahme.
Zur Versüßung des Waffenschwingeralltags darf der Held auch umherstehende Kanonen und anderes Kriegsgerät benutzen, sowie einmal auch als Abbild eines riesigen Monsters gegen dieses selbst antreten.
Hat unser Recke eine Mission erfolgreich zum Abschluss gebracht, wird die Geschichte um Celenheim und die Outlands weitererzählt. Dies geschieht entweder in kurzen Zwischensequenzen in Spielgrafik oder mittels einer Erzählerin, die uns bei Kerzenschein umrandet von stimmiger Musik aus dem Buch der Geschichte vorliest. Also auch hier Atmosphäre pur.
Leider waren die Programmierer nicht in allen Belangen so gewissenhaft. Denn wenn man die KI betrachtet, wird man leider leer ausgehen. Warum? Na, weil quasi keine existiert. Meist beschränken sich die Gegner darauf brüllend anzugreifen. Kein Gegner geht in Deckung oder springt beiseite ,wenn es nicht die Umgebung erzwingt. Versteckte Bogenschützen springen sogar gelegentlich aus ihrer Deckung, um leichter entdeckt und erlegt zu werden. Auch bei der Wahl der deutschen Sprachausgabe hat man hier in die Tinte gefasst. Quäkende und nervige Stimmen verderben Zwischensequenzen und der eine oder andere dumm wirkende Ausspruch bringt die Stimmung leicht ins Wanken. Doch dass lässt sich zum Glück durch eine kleine Einstellung beheben, denn dann spricht alles englisch und klingt auch wieder gut.
Die Spielersicht des Spieles ist wohl schon seit Tomb Raider gang und gebe aber ob das immer so glücklich ist, ist fraglich. Zu häufig leider versperrt der Anblick der stattlichen Heldenschultern die Sicht auf den Gegner und lässt ein Einwirken mittels Fernkampfwaffen sehr schwer werden.
Die Steuerung mit Tastatur und Maus ist dagegen sehr gut gelungen. Sie ermöglicht dem Spieler intuitive Bewegung der Spielfigur und ein leichtes Schwingen der schweren Axt.

Zusammenfassung: Enclave ist reinrassige Arcade-Action und versucht auch gar nicht, daran Zweifel aufkommen zu lassen. Die Missionen gleichen sich vom Inhalt und das heißt, die Spielfigur rennt durch die momentane Örtlichkeit und zerlegt mit seinen Waffen so ziemlich alles, was ihr in die Quere kommt.
Und wissen Sie was, das macht richtig Spaß!
Die Atmosphäre stimmt und die sehr gute Grafik lies mich des öfteren anhalten und erstmal die Umgegend genau bestaunen. Die kleinen Mankos fallen eigentlich kaum ins Gewicht und so ist Enclave ein Klasse-Spiel.
Enclave ist ein Muss für jeden Fan von Arcade-Action. Jedem der mal etwas Entspannung bei leichterer Kost als Strategie und Rollenspiel sucht, sei Enclave ebenfalls wärmstens ans Herz gelegt.

 

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