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Cossacks 2:
Napoleonic Wars
Strategie
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Fünf Jahre
nach dem ersten Streich von GSC Game World werden nun die
Kossaken erneut losgelassen. Dieses Mal geht es in das
Zeitalter der Napoleonischen Kriege, also in das 19.
Jahrhundert. In einer Mixtur aus Rundenstrategie und
Echtzeittaktik ist es am Spieler, die Karten in Europa neu zu
verteilen und eine der sechs vorhandenen Nationen zu Ruhm und
Macht zu führen.
Wer die Wahl hat...
Gleich zu Spielbeginn wählt der Spieler die Nation, die er im
Kampf um Europa unterstützen und führen will. Zur Auswahl
stehen dabei Preußen, Frankreich, England, Russland,
Österreich und Ägypten. Ist die Wahl getroffen, steht man vor
der Möglichkeit, sein strategisches und taktisches Können in
drei verschiedenen Spielmodi zu beweisen. In einer Kampagne
erlebt der Spieler (unabhängig von der vorangegangenen
Nationenwahl) das Aufstreben eines jungen, englischen Adligen
mit und führt ihn durch allerlei Krisen. Dabei dient die
Kampagne auch dem Zweck eines Tutorials, so dass der Spieler
hier gründlich mit den Gegebenheiten und der Bedienung von
Cossacks 2 vertraut gemacht wird.
Ist die Kampagne beendet, geht es auf das Schlachtfeld Europa.
Entsprechend der gewählten Nation schlüpft der Spieler in die
Rolle des jeweiligen Militärführers. Das sind dann zum
Beispiel Napoleon, Wellington oder auch Wilhelm III. Auf einer
strategischen Karte gilt es seine Armee geschickt zu bewegen,
um dann in Echtzeitschlachten den Gegner aus seinem Land zu
vertreiben. Dem Sieger der Auseinandersetzungen winkt am Ende
die Herrschaft über Europa.
Will man sich ohne viel Aufwand schnell ins Gefecht stürzen,
hat man die Möglichkeit, eine von einer handvoll Gefechts- bzw.
Schlachtenmissionen zu bestreiten. Hier stehen sich zumeist
zwei Gegner gegenüber und versuchen sich die Ressourcen
streitig und dem Feind den Garaus zu machen.
Soldaten kosten Geld und wollen essen
Cossacks 2 beschränkt sich allerdings nicht gänzlich auf mit
Waffen ausgetragene Scharmützel, sondern bringt auch noch
einen eingegrenzten Wirtschaftsteil mit. Grundsätzlich
existieren sechs Rohstoffe: Holz, Stein, Gold, Nahrung, Eisen
und Schwarzpulver. Die Rohstoffe werden benötigt, um Gebäude zu
errichten und Militäreinheiten auszubilden. Bauern dienen
hierbei als Multitalente und bauen auf Befehl Holz und Stein
ab oder errichten Häuser. Die anderen Rohstoffe werden über
spezielle Einrichtungen abgebaut wie Minen oder Windmühlen.
Alle Formen militärischer Einheiten brauchen spezielle
Ausbildungszentren. So benötigt man für Infanterieeinheiten |
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und
deren Offiziere, Fahnenträger und Trommler eine Kaserne und
Akademie. Berittene Truppen brauchen Stallungen und so weiter.
Daneben gibt es die Möglichkeit Stadtzentren, Wohnhäuser,
Lagerhäuser und dergleichen zu errichten, wobei die Menge der
zu errichtenden Häuser recht überschaubar ist und deshalb der
Aufbauteil auch keinen allzu gewichtigen Part einnimmt.
Wohnhäuser werden übrigens benötigt, um das Bevölkerungslimit
zu erhöhen, was dazu führt, mehr Truppen ausbauen zu können.
Neue Truppen braucht das Land
In Cossacks 2 gibt es im Wesentlichen drei verschiedene
Truppengattungen: Infanterie, Kavallerie und Artillerie. Jede
dieser Truppengattungen verfügt über unterschiedlich starke
bzw. leistungsfähige Einheitentypen. Zusätzlich zu den
normalen Einheiten gibt es in der Infanterie noch Pioniere, die
zum Beispiel Gebäude mit Sprengsätzen traktieren können.
Außer bei Grenadieren wurde im übrigen auch gänzlich auf
Truppen-Upgrades verzichtet. Nach dem Upgrade verfügen die
Grenadiere ihrem Namen entsprechend über Granaten, die
allerdings eher zur Gebäudebekämpfung geeignet sind. Gekämpft
wird in Cossacks 2 (außer Artillerie) auf zwei Methoden:
Gewehrfeuer und Nahkampf mit aufgepflanztem Bajonett.
Infanterieeinheiten gliedern sich dabei in drei Reihen, von
denen jede unabhängig feuern kann. Dabei wurde recht exakt
beachtet, dass die Soldaten zum einen eine gewisse Zeit zum
Anvisieren und Feuern sowie zum Nachladen benötigen, aber auch
ungenau schießen. Hier wurde sehr viel Wert auf Detailtreue
gelegt, da Gewehre im 19. Jh. an sich kaum zum gezielten
Schiessen geeignet waren. Viel schlechter sah es dann
natürlich bei den weniger exquisiten Waffen der normalen
Truppen aus. Das macht den Kampf natürlich um einiges
interessanter, da sich Feuergefechte meist nur über ein bis
zwei Schusswechsel erstrecken und diese relativ wirkungslos
sind, wenn das Timing nicht stimmt.
Jede Einheit verfügt auf dem Schlachtfeld über eine begrenzte
Anzahl an möglichen Formationen, die eingenommen werden
können. Das wirkt sich dann recht drastisch auf die Wirkung
gegen den Feind aus. So sind zum Beispiel im Viereck
angeordnete Infanteristen absolut nicht mit Kavallerie zu
bezwingen. Infanterie, die eine Weile ohne Bewegung dasteht,
nimmt außerdem automatisch Abwehrhaltung ein. In dieser
Position kann es die entsprechende Einheit locker mit mehreren
Gegnern aufnehmen.
Entscheidend für den Truppenzusammenhalt ist die Moral. Sie
steigt mit der Anzahl geschlagener Feinde und sinkt mit den
eigenen Verlusten oder bei anstrengenden Märschen. Werden die
existierenden Strassen nicht genutzt, sinkt die Moral rapide.
Das lässt natürlich keine großen Märsche durch die Landschaft
zu und erfordert ebenfalls wieder genaues Planen. Ist die
Moral letztendlich zu niedrig, fliehen die Soldaten und die
Truppe gilt als besiegt. In vielen Kämpfen ist es auch nicht
mehr möglich, die Truppe wieder zu formieren. Haushalten ist
hier die Devise.
Wie sieht es aus?
Grafisch bewegt sich Cossacks 2 leider nicht auf dem sonst
recht hohen Level des Spiels. Die Grafik ist eine Mischung aus
3D-Landschaft und Sprite-Grafiken. Die Optik erinnert etwas an
Alexander, sieht aber wesentlich besser aus. Die Animationen
wirken flüssig und auch die Umgebungen wissen durchaus zu
gefallen. So wie auch die Sounduntermalung ist die Optik alles
in allem nicht überragend aber dennoch recht hübsch. Was
lediglich verwundert, sind die arg hohen
Hardwareanforderungen: selbst mit 512 MB RAM muss man sich auf
längere Ladezeiten und so manchen Hänger im Spiel gefasst
machen.
Zusammenfassung: Cossacks 2 Napoleonic Wars ist dank
des unverbrauchten Szenarios und der Detailtreue ein
wirkliches Juwel im Strategiesektor. Etliche historische
Informationen zu den Einheiten sowie einige Videos mit
Soldaten in zeitgenössischer Tracht runden das Gesamtbild ab.
Cossacks 2 macht Spaß und weis zu fesseln, weshalb hier
jeder Strategiefan unbedingt zugreifen sollte. Auch für
Einsteiger im Genre gilt meine uneingeschränkte
Kaufempfehlung.
jw |
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