Ein gutes
Jahr ist vergangen seit in Battle Mages der Spieler die Welt
retten durfte. Im Nachfolger Sign of Darkness kann nun erlebt
werden, wie es zu den Geschehnissen von Battle Mages kam. So
handelt es sich also mit Blick auf die Geschichte eher um
einen Vorgänger mit dem Frogster Interactive die PC-Strategen
und Rollenspieler für sich gewinnen will.
Rollenspiel trifft Strategie
Die Idee, Rollenspiel und Strategiespiel miteinander zu
vereinen, ist nicht neu. Und doch hebt sich Battle Mages klar
von anderen Spielen ab. Grund ist die Idee, jenes unsichtbare,
vom Spieler gelenkte Phantom, welches allgegenwärtig auf
Knopfdruck die Truppen leitet, sichtbar und vor allem auch
spielbar zu machen. Theoretisch steuert der Spieler also seine
ganz persönliche Spielfigur, die sich wiederum um die
untergebenen Heerscharen sorgt. Aber das ist halt nur Theorie.
Praktisch hat der Spieler zwei unterschiedliche Truppenteile
zu steuern, die unterschiedlich agieren, unterschiedliche
Fähigkeiten haben und natürlich auch unterschiedlich gesteuert
werden. Das jedoch klingt komplizierter als es ist. Nach einem
kurzen Tutorial ist im wesentlichen klar wie der Hase läuft
und nach weiteren 10 Minuten investierter Spielzeit, kommen
keine Fragen mehr auf.
Luftige Gestalten
Die vom Spieler gesteuerte Figur ist der Geist bzw. die Seele
oder auch beides eines Magiers. Die körperliche Hülle dazu
befindet sich in einem von vielen Türmen der Magiergilde, die
über das ganze Spielreich verstreut sind. Von da aus
kontrolliert die genannte Gilde das Land und beschützt es vor
jedwedem Übel. Zumindest versucht sie das. Würde das so gut
funktionieren wie gewünscht, hätte Battle Mages keine Story
und wir damit kein Spiel. Denn nach einer langen Zeit des
Friedens scheint sich jede Rasse wieder auf ihre ureigensten
Eigenheiten zu besinnen. Die Elfen werden wieder gewohnt
arrogant, die Zwerge gierig und die Orks merken, dass es
einfach mehr Spass bietet Reisende zu überfallen und etwas
Angst zu verbreiten. Wohin derlei Ungemach führt, ist
prinzipiell klar, aber in Sign of Darkness darf der Spieler in
4 grossen Kampagnen miterleben, warum es besser ist, friedlich
zu bleiben. Jede der Kampagnen betrachtet das Geschehen aus
der Perspektive eines der verwickelten Völker. So darf man
sich denn auch mal z.B. als Anführer grobschlächtiger
Orkbanden behaupten.
Man lernt nie aus
Im Vordergrund des ganzen Geschehens steht neben der Story
natürlich das persönliche Vorankommen. Denn die Spielfigur
kann Erfahrung sammeln und sich weiterbilden. In der Nähe der
untergebenen Hilfstruppen ist es möglich zu zaubern und so
aktiv ins Geschehen einzugreifen. Diese Zauber können denn
auch trainiert werden. So stehen vier grundsätzliche Linien
zur Verfügung – jede mit anderen Vorzügen und Nachteilen.
Neben dem Training des Selbst helfen auch
Ausrüstungsgegenstände bei der Verbesserung des eigenen
Könnens – etwas Magie im Leben ist halt durch nichts zu
ersetzen. Doch leider hat die ganze Sache einen Haken: die
Spielfigur ist fast hilflos ohne ihre Hilfstruppen. So ist es
essentiell, sich eine kleine Privatarmee aufzubauen und diese
ebenso zu trainieren. Rekrutiert wird generell in Dörfern und
Städten, die einem wohl gesonnen sind. Neben Truppenteilen
kann man dort auch Ausrüstungsgegenstände erwerben, Gefundenes
verkaufen um seine Kasse aufzubessern oder sich mit Aufträgen
versorgen, die zum einen Erfahrung aber auch Geld und manchmal
den ein oder anderen interessanten Gegenstand einbringen.
Während ihrer kriegerischen Karriere lernen natürlich die
Truppen dazu und können mit bestimmten Mengen an gesammelter
Erfahrung auch befördert werden. Mit steigender Spieldauer
werden Spielfigur nebst zugehörigen Truppen immer mächtiger
und lösen so auch immer schwierigere Aufgaben. |
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Weniger ist
manchmal mehr
Nun manchmal auch nicht. Denn Battle Mages Sign of Darkness
hat sich weder spielerisch noch grafisch wesentlich verändert
und unterscheidet sich also von diesem kaum. Das bedeutet auf
der einen Seite ein robustes Spieldesign, was keinen grossen
Wert auf Hektik legt. Auf der anderen Seite steht aber
gnadenlos veraltete Technologie. Sei es nun Grafik oder
Steuerung – das ganze Spiel wirkt altbacken. Da nützt auch die
recht atmosphärische Soundkulisse nicht viel, zumal auch diese
nicht gerade abwechslungsreich daherkommt. Auch führt das
betont stressfreie Spieldesign leider auf Dauer zu etwas
Langeweile, denn neben immer gleichen Missionen stehen vor
allem ewig langsame Reisen durch die Spielwelt auf dem
Tagesprogramm. Gerade die recht lahmen Hilfstruppen machen
einem da das Leben etwas schwer.
Zusammenfassung: Etwas merkwürdig mutet es schon an,
wenn man sich Battle Mages Sign of Darkness einmal genauer
anschaut. Da kommt ein zweiter Teil daher, der eigentlich nur
ein AddOn ist und das in jeglichem Sinne. Zum einen hat sich
technisch nichts getan und zum anderen wurde auch spielerisch
nichts weiter geändert. Dass das Spiel dennoch so funktioniert
wie es ist, liegt wohl an dem Charme, den es mit sich bringt.
Irgendwie ist Battle Mages Sign of Darkness stimmig und
atmosphärisch und auf seltsame Weise einladend. Lediglich der
Preis macht mir etwas zu schaffen. Zwar ist es kein
Vollpreis-Spiel, aber für ein kommerzielles Produkt ist Battle
Mages Sign of Darkness meiner Meinung nach einfach noch mit
dem ein oder anderem Mankos behaftet. jw |