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PC

The Bard´s Tale

RPG

Wenn der Name Brian Fargo auftaucht werden gestandene PC-Rollenspieler aufhorchen. Denn steht doch mit diesem Namen einer der großen Rollenspiele-Klassiker in engem Zusammenhang: The Bard's Tale. Der erste Teil entstand 1985 unter Mitwirken eben jenes Brian Fargo und wurde dank einiger Fortsetzungen zu einem der beliebtesten Rollenspiele der beginnenden 90er. Nun meldet sich Ubisoft mitsamt Brian Fargo zurück, um dem Rollenspielefan die 'moderne Interpretation' dieser Meilensteine zu präsentieren. Und gleich vorweg, der Ausdruck 'moderne Interpretation' ist mit Bedacht gewählt, da das Spiel bis auf den Titel absolut nichts mit dem Original gemein hat. Ob es trotzdem einen Blick wert ist, werden wir sehen.

Der Barde ist los
Der Spieler übernimmt im Spiel die Steuerung des Barden, der als Hauptfigur die Orkney Inseln durchstreift und dabei auf eine Menge seltsamer Leute trifft. Obwohl der Barde generell allein unterwegs ist (die Gründe dafür sind recht vielseitig) gibt es keine Gruppe im herkömmlichen Sinne. Doch da der Held ja beruflich den Umgang mit Musikinstrumenten erlernt hat, ist es möglich über bestimmte Melodien Kampfgefährten herbeizurufen. Eine Auswahl von 4 unterschiedlichen Typen mit jeweils 4 verschiedenen Kreaturen stellt einem also 16 verschiedene Begleiter zur Seite. Abhängig von Erfahrung und Musikinstrument kann dabei immer nur eine begrenzte Stückzahl von Begleitern herbeigerufen werden. Je nach Typ wird einem dann Unterstützung im Kampf, Heilung oder sonstige Hilfe, wie das Finden und Entschärfen von Fallen zuteil. Neben seinen Kreaturen verfügt der Barde noch über eine Reihe von Eigenschaften und natürlich über diverse Waffen. Die Eigenschaften sind 6 der wichtigsten Charaktereigenschaften, die man aus Rollenspielen kennt . Im Detail handelt es sich um Stärke, Vitalität, Glück, Geschicklichkeit, Charisma und Rhythmusgefühl, wobei letzteres die Stärke der Begleiter bestimmt. Das Waffenarsenal gliedert sich in einhändige und zweihändige Nah- sowie Fernkampfwaffen. Benutzt werden kann dabei alles, sobald man die Fähigkeit dazu erlernt hat. Die Chance dafür bietet sich alle 2 Erfahrungsstufen, die natürlich mit Hilfe von gesammelter Erfahrung = niedergemetzelter Gegner erklommen werden. Die erworbenen Fähigkeiten repräsentieren ebenso verschiedene Kampfstile und -techniken. Der zweihändige Kampf mit Schwert und Dolch ist dabei eine ebenso interessante Option wie die Benutzung von Kettenwaffen und diverse Spezialangriffe.

Eine ganz normale Geschichte
Die Story von The Bard's Tale ist absolut linear und lässt auch nicht die kleinste Abweichung zu. Angefangen in einem kleinen Dorf werden sie von Person A zu Person B und von dieser zu Person C geschickt um irgendwann schließlich einem bösen Obermotz gegenüberstehen zu dürfen. Dieser böse Obermotz will natürlich das ganze Land unterdrücken und so die Finsternis über die friedliche Welt bringen. Die einzige Möglichkeit, das zu verhindern, ist eine gefangene Prinzessin von ihrem Schicksal zu erlösen. Und dazu ist natürlich nur der Auserwählte in der Lage. Klingt alles sehr nach Standard – ist es auch. Witzigerweise stört sich der Barde im Spiel ebenso daran, wie offensichtlich auch die Entwickler. Denn zum einen gibt der Barde seinen Gesprächspartnern immer wieder zu verstehen, dass er von derlei Märchen nichts hören will und zum anderen stößt man im Spiel auf eine ganze Masse von Auserwählten, die allerdings meist nicht mehr leben.

Die liebe Technik
Das größte Problem von The Bard's Tale dürfte wohl sein, dass es eine Konsolenumsetzung und kein reinrassiges PC-RPG ist. Das merkt man zum einen am starken Hack'n'Slay-Charakter des Spiels (und nichts anderes tut der Spieler die ganze Zeit) und zum anderen an der wirklichen schlechten technischen Umsetzung. Das Spiel ist komplett in 3D gehalten, was zwar an sich sehr schön ist, jedoch nicht viel nützt, da es nur eine Kameraposition gibt und diese das Geschehen von oben zeigt. Diese lässt sich zwar rotieren und auch etwas zoomen, macht aber am Ende keinen Sinn, wenn man nicht im Hinterkopf behält, dass das Spiel ja mit Pad an einer Konsole gespielt werden soll. Das nächste, was an den Konsolen-Fakt erinnert, sind die niedrig aufgelösten und lieblos gestalteten Texturen der Umwelt. Wenn man in einer Zwischensequenz einmal das Glück hat näher an Wände und ähnliches heranzukommen, packt einen beim Anblick der pixeligen Masse das nackte Entsetzen. Was soll das? Netterweise haben die Charaktere da eine bessere Behandlung erfahren, so dass wenigstens sie sich sehen lassen können. Dummerweise hat man aber dank Kamera eben keine Gelegenheit Charaktere näher zu betrachten.
Die Steuerung ist an sich ist eine runde Sache, da das Spielgeschehen stets mit Hilfe von 8-12 Tasten und Maus zu beherrschen ist. Dummerweise ist die Steuerung aber ähnlich ungenau ausgefallen wie die KI der Begleiter. Wilde Klickorgien und oftmaliges Fluchen über das Ableben der Kreaturen, sind die Folge.
Beim Sound wiederum wurde sich richtige Mühe gegeben, zumindest was Musik und ähnliches betrifft. Im ganzen Spiel verstreut trifft man auf Gesangeseinlagen herumstehender NPC's die sehr gelungen sind. Im schottischen Akzent werden die ausschließlich englischsprachigen Lieder wunderbar intoniert und unterstützen die gesamte Atmosphäre wirklich gut.

Spaß macht's wenn man trotzdem lacht
Wenn so wenig Augenmerk auf die Technik gelegt wurde, worauf dann? Das merkt der Spieler schnell, denn der Barde ist trotz der vordergründig banalen Geschichte des Spiels kein aalglatter Superheld. Mehr als um das Glück der Welt macht er sich Gedanken um sich und seine eigenen Bedürfnisse. Nach eigener Aussage sind das natürlich Geld, Frauen und Bier. Und das ist auch der Grund, warum er sich überhaupt auf die Reise begibt: ihm wurde gesagt er wird unermesslich reich und er bekommt die Prinzessin. Immer mit diesem Ziel vor Augen bewegt sich der Antiheld voll mit zynischen Kommentaren und Sprüchen über die Orkney-Inseln. Je länger die Reise dauert, desto missmutiger wird er, wenn ihm die nächste Teilaufgabe der Teilaufgabe zugetragen wird. Er fällt größeren Zwischengegnern gelangweilt ins Wort, wenn die ihre traditionelle 'Du wirst nicht lang genug leben'-Rede halten und zeigt auch sonst keinen Respekt vor irgendjemandem. Doch genauso rauh und unverblühmt wie der Barde selbst, zeigt sich auch seine Umwelt. Das geht soweit, dass sogar der Erzähler meint, der Barde hätte sein wohlverdientes Ende gefunden, wenn er grad mal wieder ableben durfte.

Zusammenfassung: The Bard's Tale ist ein zweischneidiges Schwert. Von der technischen Seite betrachtet, ist es wirklich ein Grauen und irgendwie eine Zumutung für PC-Spieler. Auf der anderen Seite ist mir noch kein so witziges Spiel untergekommen. Ständig wird der Barde von seiner Umwelt, auch ob seiner Dummheiten wegen, niedergemacht. Lieder werden gesungen, die den Barden als Dummkopf titulieren und ihm möglichst schlechtes Gelingen wünschen. Der Unterhaltungswert ist für Fans trockenen Humors einfach nicht zu toppen, wobei Hardcore-RPG-Fans getrost einen Bogen um The Bard's Tale machen können. Auch wer auf gute Optik nicht verzichten kann, sollte sich zweimal Überlegen, ob sich das zugreifen lohnt. Wer aber über solche Defizite hinwegsehen kann, bekommt ein kurzweiliges Action-RPG mit enormem Unterhaltungswert.
Ein Tipp noch am Rande – Oliver Kalkofe spricht den Barden zwar in Deutsch, aber da auch die englische Sprachversion sowieso beim Spiel dabei ist, sollte man diese auch nehmen – sie ist um Längen besser. jw

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