In diesem
Rundenstrategie-Spiel werdet Ihr zurück in Kaisers Zeiten
versetzt, um dort im ersten Weltkrieg entweder auf der Seite
der Alliierten oder der Deutschen je 15 Missionen, in
historisch korrekten Schlachten an der Front in Frankreich zu
kämpfen.
Zuerst wird Euch das Szenario von Euren Vorgesetzten erklärt
und anhand von Lageplänen und Manöverkarten eine Strategie
vorgeschlagen. Diese Erklärungen und Hinweise könnt Ihr Euch
solange wiederholen lassen, bis Ihr entweder in die Schlacht
ziehen wollt oder wegen der scheinbaren Aussichtslosigkeit der
Aufgabe Hosenflattern bekommt. Aber vorweg gesagt, dieses
Spiel ist geeignet für Strategieeinsteiger, da der Gegner
nicht unüberwindbar ist.
In Euren Reihen befinden sich verschiedene Einheiten, wie
Infanterie, Pioniere, Sturmtruppen, MG-Schützen und –Nester
sowie unterschiedliche Kanonen. Innerhalb einer Runde bewegt
Ihr erst Eure Truppen und dann können diese angreifen. Das
Ergebnis Eurer Angriffe ist sofort zu sehen, so dass Ihr,
falls die gegnerische Einheit doch überlebt haben sollte und
in den letzten Zügen liegt noch mit einer eignen Truppe aus
dem Hinterland den Rest erledigen könnt. Für jede Aktion
bekommen Eure Mannen Erfahrungspunkte, die Euch bessere
Panzerung, mehr Angriffsstärke und Bewegungspunkte
verschaffen. Das bedeutet, dass solche erfahrungsstarken
Kräfte auch angeschlagen noch kräftig austeilen können. Nach
einer siegreichen Schlacht können diese erfahrungsstarken
Truppen in einem Pool übernommen und in den weiteren
Gefechten, wenn vom Spiel zugelassen, eingesetzt werden. In
den späteren Schlachten habt Ihr dadurch starke Elitetruppen,
die mit einem Schuss ganze gegnerische Truppen vom
Schlachtfeld pusten. Außerdem kommen in den weiteren Missionen
immer neue Truppeneinheiten wie Haubitzen, Munitionswagen,
Sanitätsfahrzeuge und verschiedene Flugzeuge dazu. Mit den
Haubitzen könnt Ihr über weite Strecken das Schlachtfeld und
den Feind kontrollieren. Die Flugzeuge sind zum
Auskundschaften der feindlichen Truppen und deren Standorte
sowie der Zerstörung der Kanonen im Hinterland des Feindes
sehr gut zu gebrauchen. Nachteil dabei natürlich, sie sind
leichtes Futter für die gegnerische Flak. Es wird also nicht
langweilig. Gut gefallen hat mir, dass Ihr Eure Truppen im
Gelände tarnen könnt, indem Ihr Büsche, Berge, Hügel, Zäune,
Häuser oder abgeschossene Kanonen und Panzer als Deckung
verwenden und damit auch aus dem Hinterhalt stärkere
Truppenteile erfolgreich angreifen könnt.
Wie schon angedeutet, 1914-The Great War beginnt mit einfachen
Missionen mit Gegnern, die nicht unbedingt clever agieren,
dies ändert sich allmählich mit jeder weiteren Mission, obwohl
für ausgekochte Hobby- und alle Profistrategie-Spieler selbst
die keine sehr große Herausforderung sind. |
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Zusammenfassung: Durch das 1.- Weltkrieg- Szenario und den
netten Einzelschlachten ist 1914-The Great War eine
Alternative zu den Fantasy- Strategie- Spielen, wie Heroes of
Might and Magic 4 oder Disciples II. Die Grafik, besonders die
Texturen, stammen scheinbar auch noch aus Kaisers Zeiten und
schmälern den sonst guten Eindruck. Die Sprachausgabe der
einzelnen Truppen (pro Einheit nur Fünf verschiedene Sprüche)
nervten mich nach der ersten Stunde ganz schön. Davon mal
abgesehen ist 1914-The Great War ein nettes kleines und
leichtes Rundenstrategiespiel mit kleinen aber feinen
Missionen, einer einfachen und schnell erlernbaren Steuerung
ohne komplizierte Zusatztastenbelegung, die für Einsteiger und
Liebhaber dieses Genre interessant, abwechslungsreich und für
ein Spielchen zwischendurch zu empfehlen ist |