Bd. 1
Bd. 2
Bd. 3
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Tramps Like Us (Kimi Wa Pet)
Yayoi Ogawa
Eine junge Frau findet einen verwahrlosten Obdachlosen und nimmt ihn mit
nach Hause. Unter der Bedingung, dass er ihr Haustier wird, darf er bei
ihr wohnen.
Klingt ziemlich unglaubwürdig, oder? Genau das dachte ich mir
jedenfalls, als ich die Inhaltsangabe überflogen hatte. Auf keinen Fall
wollte ich so etwas lesen!
Dann hab ich die Leseprobe durchgeblättert und irgendwie steht das Teil
nun doch in meinem Regal...
Also, hätten wir zuerst einmal die hübsche und wirklich gebildete
weibliche Hauptperson: Sumire. Ihr Freund hat sich gerade nach
5-jähriger Beziehung von ihr getrennt und im Job jagt auch ein Tief das
nächste. Auf einer Betriebsfeier wurde sie nämlich von ihrem
stockbesoffenen Chef angebaggert. Und was macht Frau da? Natürlich:
Backpfeife. Sie wurde also in eine andere Abteilung versetzt und darf da
nun Verbrauchertipps schreiben. Für eine Journalistin mit
Harvard-Abschluss ein ziemlicher Schlag ins Gesicht, nicht wahr?
Auf dem Nachhauseweg findet sie jedenfalls eines Tages diesen verletzten
Obdachlosen und nimmt ihn mit zu sich. Nachdem er ihre Kochkünste
genießen durfte, will er selbstverständlich nie wieder etwas anderes
essen. Sie stellt also die Bedingung, dass er ihr Haustier wird, dann
dürfe er bei ihr wohnen. Damit, so dachte sich die gute Sumire, würde
sie ihn schon los werden. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet,
dass ihm der Gedanke, ihr Haustier zu sein, gefällt! So hat sie jetzt
also auch noch diesen 20-jährigen Wuschelkopf am Rockzipfel kleben.
Aber so schlecht ist das gar nicht, wie sich mit der Zeit herausstellt
Wenn Sumire nun von der Arbeit nach Hause kommt ist sie nicht mehr
allein, denn jemand wartet auf sie. Sie hat jemanden, dem sie ihre
Probleme vorkauen kann, der mit ihr kuschelt und an dem sie ihren ganzen
aufgestauten Mutterinstinkt ausleben kann. Und Momo? Naja, er wird
bekocht, bemuttert und hat jemanden, dessen Probleme er sich anhören
kann.
Irgendwann tritt aber Sumires alte Liebe Hasami wieder in ihr Leben und
sie fängt erstmals an, sich darüber Gedanken zu machen, wie sie
eigentlich zu Momo steht. Auch ihn scheint die neue Situation ziemlich
zu beschäftigen.
Und dann hat Momo nach etwas, womit Sumire so gar nicht gerechnet hätte
(Ich am allerwenigsten.): nämlich ein Privatleben. Jaaa, und sogar einen
Beruf! (Ja, ich bin gemein. Jetzt hab ich´s verraten, ich weiß... Ich sag
aber nicht, was für einen Beruf. Har,har!)
Die Zeichnungen sind ansprechend (bis auf wenige Ausnahmen, bei denen
man nicht weiß, ob man Hin- oder Wegsehen soll) und die Story gut
erzählt. Sie wird sogar so erzählt, dass Sumire dem Leser sogar nochmal
extra vorkaut, weshalb sie so ist wie sie halt ist. (Damit es auch
wirklich der Letzte in der hintersten Reihe noch versteht.)
Nach etwa 30 Seiten hat man Momo und Sumi-chan echt lieb.
In der Geschichte steckt wirklich eine Menge Potenzial, das aber leider
nicht vollständig ausgeschöpft wurde.
Man kann für die nächsten Bände also nur hoffen. Ich kauf mir den
Nächsten auf jeden Fall.
„Tramps Like Us“ sei also jedem ans Herz gelegt, weil die ganz normalen
Probleme des Alltags es so spannend machen und sich wirklich jeder darin
wieder findet.
Brauchst du!!!
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