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Bd. 6
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Snow Drop
- Kyung-Ah Choi
So-Na verbringt die meiste Zeit in ihrem Gewächshaus “Snow Drop” oder in
einem Blumenladen als Aushilfe. Das protzige Gewächshaus ist ihr Leben,
denn nur hier kann sie ihre verstorbene Mutter noch spüren. Auch hat
ihre Mutter einen Roman geschrieben, der So-Na sehr viel bedeutet. Er
handelt von einer Mutter, die ihre Kinder nach typischen Pflanzen für
jede Jahreszeit benennt. „So-Na“ ist ein Name aus dem Buch und steht als
Fichte für den Winter.
Irgendwann kommt der Tag, an dem sie wieder zurück zur High School muss.
Sie war schon einmal dort, aber bekam Depressionen, weil sie dort
niemand mochte. Deshalb lernte sie zu Hause. Ihr Vater will aber nun,
dass sie wieder auf eine richtige Schule geht und zwingt sie dorthin,
indem er radikalerweise die Scheiben von So-Nas penibelst gepflegtem
Gewächshaus zerschlägt (Ihm scheint im Gegensatz zur Tochter wohl nichts
am Andenken seiner verstorbenen Frau zu liegen).
Ihr alter Kumpel Ha-Da muss ebenfalls auf die Highschool zurück. (Rein
zufällig genau zur selben Zeit wie So-Na.) Sie kommen in eine Klasse. Ob
das von Vor- oder Nachteil ist, nun... das steht in den Sternen. Er hat
immer die große Klappe und ist ein unverbesserlicher Weiberheld und
kurioserweise springt die Klasse vom ersten Tag darauf an und mag ihn!
So-Na sitzt neben dem verschlossenen Fotomodel Hae-Gi, der ebenfalls
einen Namen aus dem Buch ihrer verstorbener Mutter hat. Diese Tatsache
ist ihm aber äußerst peinlich. Ha-Da hat von Anfang an einen Narren an
dem ruhigen, aber äußerst beliebten Jungen gefressen und sieht ihn vom
ersten Tag an als Konkurrenten, den es zu eliminieren gilt.
Ob sie will oder nicht: So-Na gerät zwischen die Fronten. Was sie
natürlich nicht daran hindert, fleißigst mitzuintrigieren.
Die Story bleibt zu abgedroschen und für meinen Geschmack zu
unglaubwürdig.
Die Charaktere wirken künstlich und sind nicht sonderlich gut
gezeichnet. Dem Leser wird es schwer gemacht, eine persönliche Beziehung
zu den Figuren aufzubauen, weil sie einfach zu oberflächlich dargestellt
sind. Dem Zeichner fehlt hier eindeutig die Erfahrung.
Die Storyführung ist auf jeden Fall ausbaufähig. Sicher soll es spannend
sein, in welchem Zusammenhang die Personen stehen, die Namen aus dem
Buch von So-Nas Mutter besitzen, aber das Geheimnisvolle bleibt leider
aus. Ziel also verfehlt. Auch sonst ist nichts zu finden, was gerade
diese Geschichte lesenswert oder ausmachen würde. Es fällt schwer zu
sagen, worum es im Kern geht. Der Manwha ist weder besonders poetisch,
noch tiefgründig, ergreifend oder witzig.
6.50 € kann man wirklich besser anlegen als in „Snow Drop“. J.O.
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