Band
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Erinnert sich noch irgendjemand an den
Musikclib mit den Elfen im Supermarkt, die etwas später Kettensägen
unter ihren Röcken hervorzaubern? DAS war Courtney Love. Die Kurt
Cobain-Witwe, die neben D.J. Milky und Misaho Kujiradou für den Manga
„Princess Ai“ verantwortlich ist.
Zur Story: Ai kommt in ziemlich gewagten Klamotten und ohne Gedächtnis
aus mysteriösen Umständen in Tokyo zu sich. (Ja, das müsste einem mal
selbst passieren - plötzlich in Tokyo zu sich kommen...) Einzig und
allein ihre schmucke, kleine Herzbox hat sie bei sich. Und Ai weiß, dass
sie ihre einzige Chance ist, herauszufinden wer sie ist, was passiert
ist und was sie auf der Erde überhaupt macht. Umso dramatischer, dass
ein Taschendieb vorbei kommt und ihr das Ding klaut (seeehr
unwahrscheinlich in Tokyo…). Aber es wäre natürlich kein Manga, wenn
nicht ein gut aussehender junger Mann in einem plötzlichen Anfall von
Zivilcourage Ai zu Hilfe eilen würde. Und schon hat sie ihre Herzbox
wieder und nebenbei auch gleich einen Platz zum Schlafen gefunden. Glück
gehabt.
Ihr Retter arbeitet in der Unibibliothek, die Ai von nun an für ihre
Recherche nutzt. Sie versucht über das ganze Wissen, dass sie sich dort
aneignet, herauszufinden, wer sie ist. Und vom schwulen Mitbewohner
ihres Retters kann sie sich auch immer fleißig die schönsten Kleidchen
pumpen, auch wenn der das gar nicht gerne sieht. Und schon wieder Glück
gehabt.
Aber irgendwo muss Geld herkommen. Sie heuert in einem Stripclub an. Ai
ist allerdings ein Mädchen, das genau weiß, was es will und sich das
auch nicht wieder ausreden lässt. Das heißt: die Klamotten bleiben an
und sie singt dort nur.
Und Ai rockt das Haus in wunderschönster Gothic Lolita-Klamotte! Auf der
Bühne fühlt sie sich wohl und über das Singen kommt langsam die
Erinnerung wieder. Ganz viel Glück gehabt.
Ai macht ihren Job auf der Bühne sogar so gut, dass ein Talentsucher auf
sie aufmerksam wird und sie unbedingt unter Vertrag nehmen will. Und als
wenn ihr das nicht schon genug Ärger machen würde, tauchen auch noch
„Freunde“ aus ihrer Vergangenheit auf und die Gefühle zu ihrem Retter
sind da auch noch. Naja, man kann nicht immer nur Glück haben.
Es passieren noch eine Menge merkwürdiger Sachen, die alle kleine
Puzzlestücke im Rätsel um Ai sind.
Wenn man die Zusammenfassung ließt, würde man es vielleicht nicht
glauben, aber das Manga ist einfach nur ein Traum! Man muss halt den
Manga gelesen haben, um von seinem ganz eigenen Charme gefangen genommen
zu werden. Die Zeichnungen und das Seitenlayout sind ein Traum, Ais
Klamotten sind ein Traum, die Erzählweise ist ein Traum , die Story ist
ein...( Ihr könnt es euch sicher denken.) und von der Aufmachung des
Mangas brauchen wir erst gar nicht zu sprechen! ( 4 Farbseiten,
Reliefcover...)
Die Story bleibt unvorhersehbar und ist einfach nur spannend. Man will
unbedingt wissen, wie es weitergeht und fiebert Seite um Seite mit.
Das Einzige, was ich an der Serie zu bemängeln bleibt, ist, dass man die
Lieder von Ai nicht hören, sondern nur lesen kann. Grausam ist auch,
dass die Serie nur alle 6 Monate erscheint, aber trotzdem hat uns
Tokyopop hier ein ganz besonderes Geschenk gemacht und das lange Warten
verstärkt –wie sollte es auch anders sein- nur die Vorfreude.
Lauf endlich los und kauf es dir! J.O.
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