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Priest
-Min-Woo Hyung
„Ein Alptraum am Ende der Hölle. Um die Schmerzen zu vergessen [...],
habe ich freudig die Dunkelheit umarmt.“ Ivan Issacs
Irgendwo im Wilden Westen: Am hinteren Ende eines Zuges befindet sich
ein zugeketteter Wagon, in dem in noch sorgsamer zugeketteten Kisten
Fracht eines Ordens aus dem Norden befindet. Weiter vorne, im
Passagierabteil, reist neben in wunderschöne, viktorianische Kleider
gepellten Damen, der Kopf der gefürchteten Angel-Rebellen in Begleitung
zweier Marshalls.
Und eine richtige Verbrecherbande, die auch was auf sich hält, kann es
natürlich nicht mit ihrer Ehre vereinbaren, dass sich ihre hübsche
Chefin in den Fängen der Justiz befindet. Der Zug wird überfallen. Ein
paar Ausgeraubte hier, ein paar Tote da - nichts Spektakuläres also.
Wenn nicht die Fracht im achten Wagon wäre, die jetzt das Blut der
Ermordeten riecht und aus den Kisten ausbricht. Der Inhalt stürmt vor in
den Passagierabteil.
Jetzt kommt es zum angenehmen Teil der fröhlichen Zugfahrt: Ein
ordnungsgemäßes Gemetzel. Auch der Priester Ivan Isaacs, der kurz vorher
noch gelassen zugesehen hat, wie die Banditen die Passagiere erschießen,
steht von seinem Sitzplatz auf und zückt seine Waffe. Und dieser
Priester im langen Mantel scheint nicht von dieser Welt zu sein, seine
Kugeln zumindest sind aus bestem Silber...
Der Manhwa Priest ist eine gelungene Mischung aus Gemetzel,
Tiefgründigkeit und der Poesie christlicher Liturgien.
Rückblicke beleuchten die Vergangenheit Isaacs, der seine halbe Seele an
den Teufel verkauft hat, und lassen erahnen, wie viel Schmerz er in sich
trägt. Seine Monologe sind düster und poetisch und nicht selten spricht
er während den unzähligen Schießereien ein Gebet, das dem Ganzen eine
ganz besondere Atmosphäre verleiht.
Der Priester erinnert mit seinem breitkrempigen Hut und dem Langen
Mantel stark an Alucard, aber „Priest“ schlägt „Hellsing“ um Längen, was
Düsternis und Tiefgründigkeit angeht.
Die Geschichte ist gut zu lesen und die zahllosen Actionszenen sind
leicht nachvollziehbar.
Die Zeichnungen sind perfekt, dynamisch und dunkel und fügen sich
perfekt in die Atmosphäre ein.
Die Story ist wunderbar erzählt, die ganzen Hintergründe und der große
Feind, der sich hinter allem verbirgt, werden alle nur mal kurz
angeschnitten und gezeigt. So bleibt die Geschichte undurchsichtig,
geheimnisvoll und spannend.
„Priest“ ist einfach nur ganz große Klasse und wohl das Beste im
Horrorgenre, was der deutsche Markt zu bieten hat!!! J.O.
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