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Band 4 |
Das Lied der Lämmer
-Kei Toume
In der Familie Takashiro vererbt sich seit Generationen eine
einzigartige Blutkrankheit. Dadurch muss ihren Körpern regelmäßig Blut
von außen zugefügt werden, was bei den befallenen Mitgliedern eine
unkontrollierbare Gier nach Blut auslöst. Da sie nie genau sagen können,
wann es sie wieder überkommt, sind alle sich in ihrer Nähe befindlichen
Menschen einer ständigen Gefahr ausgesetzt.
Kazuna wächst bei seinem Onkel und seiner Tante auf. Ohne Kontakt zu
seinen leiblichen Eltern. Eines Tages wird er neugierig, was wohl aus
dem alten Haus seinen Vaters geworden ist, das er noch aus frühester
Kindheit in Erinnerung hat. Dort angekommen, stell er erstaunt fest,
dass das alte Gebäude tatsächlich noch steht.
Er läuft seiner großen Schwester über den Weg, die ihn prompt herein
bittet und mit Kaffee abfüllt. Von ihr erfährt er, dass ihr gemeinsamer
Vater Kazuna nicht weggegeben hat, weil er ihn nicht wollte, sondern um
ihn zu schützen. Die junge Frau mit dem grimmigen Gesichtsausdruck
eröffnet ihm weiterhin die seltene Blutkrankheit in ihrer Familie.
Kazuna glaubt ihr natürlich nicht. Die Tatsache, dass die Takashiros
angeblich die einzige Familie mit diesem Gendefekt sein soll, macht die
Sache für ihn nicht glaubwürdiger.
Seine große Schwester wollte ihn verletzen, wie sie danach selbst
zugibt. Sie war neidisch auf ihren Bruder, der fernab von den
psychischen Belastungen der Krankheit aufwuchs, von der er selbst nicht
betroffen ist. Aber ist er das wirklich nicht? Warum bricht er
neuerdings öfter zusammen und träumt davon, dass er seine große Liebe
Yaegashi zerfleischt? Bei allen anderen -bereits verstorbenen-
Familienmitgliedern brach die Krankheit auch erst nach vielleicht 20
Lebensjahren aus.
Er fühlt sich allein gelassen und weiß nicht, wie er reagieren soll.
Seine einzige Ansprechpartnerin ist seine kalte, verschlossene
Schwester.
Die Seitenlayouts sind von guter Qualität, Erinnerungssequenzen werden
durch einen schwarzen Hintergrund hervor gehoben. Die Zeichnungen sind
wenig ästhetisch und eben sehr realistisch, was den ein oder anderen
vielleicht abschrecken mag.
Die Story an sich wirkt durch den Fast-Vampirismus und die Tatsache,
dass die Takashiros die einzig Betroffenen sein sollen (Woher wollen sie
das wissen? Vielleicht halten es die anderen Familien auch nur geheim.),
abgedroschen und unglaubwürdig.
Die Story kommt nicht so tiefgründig daher, wie man erwarten würde, aber
hat durchaus Potenzial. Mal sehen, was der Zeichner noch draus macht. So
wie sie jetzt ist, ist sie nichts Halbes und nichts Ganzes. J.O.
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