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Und nun ist es endlich
soweit. Der lang erwartete Nachfolger „Manmachine Interface – Ghost in
the Shell 2“ ist nun endlich in Deutschland erschienen. Die Handlung
spielt 4 Jahre und 5 Monate nach den Geschehnissen des ersten Teiles und
Major Motoko Kusanagi ist auch dieses Mal wieder der Hauptcharakter der
Geschichte.
Das Manga versetzt uns in eine nur wenige Jahrzehnte in der Zukunft
liegende Welt, in der Realität und Cyberspace kaum noch trennbar sind,
Terror nunmehr in digitalisierter Form ausgeübt wird und der Kampf um
die Macht immer noch in vollem Gange ist. Nicht Waffen entscheiden in
dieser Zeit, sondern nur derjenige mit der besten Hard- und Software hat
die Macht auf seiner Seite. Wer in dieser Welt noch mitkommen will, hat
sich elektronische Bauteile implantiert, denn „normale“ Menschen gelten
schon lange als nicht der konkurrenzfähig. Also hat fast jeder ein
implantiertes Computerinterface, um jederzeit Zugriff auf das weltweite
Datennetz haben zu können.
Auch Major Motoko Kusanagi ist praktische nur noch ein Roboter. Das
einzig menschliche an Ihr ist ein menschliches Gehirn in ihrem
künstlichem Körper. Motokos Aufgabe ist es, gegen die Kriminalität im
Netz zu kämpfen, denn die Technisierung hat auch Ihre Schattenseiten.
Sogenannte Ghosthacker treiben in dieser zukünftigen Welt Ihr Unwesen,
welche Menschen reprogrammieren können und somit für Ihre Zwecke
missbrauchen, ohne selber in Erscheinung treten zu müssen. Und auch
dieses mal treibt eine unbekannte Macht Ihr Unwesen… Wer ist diese
Macht? Was will diese Macht? Was ist Ihr Ziel?
Genau diese Fragen bleiben bis fast an das Ende des Manga unbeantwortet
(und auch ich werde die Lösung nicht verraten, um euch nicht die
Spannung zu nehmen). Und eines muss auch deutlich gesagt werden: Wer
Ghost in the Shell nicht gelesen hat und nicht mit der Story vertraut
ist, wird eine ganze Weile Probleme haben, die Story überhaupt zu
verstehen. Man muss mehr als einmal reichlich überlegen und weiter vorne
im Buch nachschlagen, um dem komplizierten Verlauf der Story folgen zu
können. Aber mit der Zeit liest man sich langsam ein, auch wenn dies
teilweise fast schon in Arbeit ausartet.
Aber trotz alledem ist Ghost in the Shell 2 der bislang mit Abstand
grafisch beste Manga, den ich je zu Gesicht bekommen habe. Die
aufwendige, größtenteils genial colorierte, Optik mit den gerenderten
Computergrafiken verwöhnt das Auge von der ersten bis zur letzten Seite
und vermittelt sehr plastisch und effektvoll das Geschehen. Mehr als
einmal habe ich mich dabei ertappt, wie ich mich an manchen Grafiken gar
nicht satt sehen konnte. Hinzu kommt noch der opulente Umfang des Manga
von über 300 Seiten, der dank reichlich Text wirklich eine ganze Weile
für Lesespaß sorgt. Allerdings hat dies natürlich seinen Preis, der vor
allem die jüngeren Fans kräftig schlucken lassen wird: 18 Euro kostet
das gute Stück!
Vor allem Ghost in the Shell Kennern kann Teil 2 bedingungslos empfohlen
werden. Neulingen wird ein ziemlich schwerer Brocken Lesestoff geboten,
der des öfteren dafür sorgt, dass man den Überblick über die Story
verliert und keinen Plan mehr hat um was es gerade eigentlich geht. Aber
spätestens beim zweiten Durchlesen verliert der Manga in dieser
Beziehung langsam seinen Schrecken. Außerdem ist eigentlich schon nur
dieser grafische Augenschmaus einen Kauf wert. Und erst recht für alle,
die auf leicht bekleidete Mädchen in allerhand interessanten Posen
stehen, welche noch interessantere Einblicke gewähren. Also, wer 18 Euro
übrig hat, kann diese bedenkenlos in diesen Manga investieren.
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