„Toltus ist ein friedliches kleines Dorf
im Süden des Kontinents. Eines Tages begeben sich zwei junge Freunde auf
die Jagd in den Wald, wo der Baum der Geister wächst. Plötzlich hören
Sie die Warnglocke des Dorfes in höchster Not läuten und eilen zurück.
Doch sie kommen zu spät: Das Dorf ist niedergebrannt und alle Einwohner
erschlagen…
Wer sind die Angreifer dieses friedlichen Dorfes? Was ist das Geheimnis
des Baums der Geister? Und was verbirgt sich hinter der mächtigen
Magietechnologie?
Die jungen Freunde werden in ein Abenteuer jenseits von Zeit und Raum
verstrickt. Ihr mysteriöses Schicksal wird sich mit den unergründlichen
Fäden aller Geheimnisse der Welt verknüpfen…“
Die beginnt die recht epische Geschichte rund um Tales of Phantasia, den
ersten Teil der vor allem in Japan extrem erfolgreichen
Tales-Rollenspielserie aus dem Hause Namco. Dieser erste Teil, der vor
reichlich 10 Jahren für das Super Nintendo (SNES) erschien, ist nun auch
nach langem warten auch für den GBA als Umsetzung erhältlich und dürfte
zahlreiche RPG-Fans hierzulande in Entzücken versetzen.
Nachdem wir das Spiel gestartet werden, wird auch schnell deutlich, dass
das Spiel eigentlich schon 10 Jahre alt ist, denn Namco hat sich nicht
die Mühe gemacht, das Spiel optisch etwas aufzupeppen und and die
technischen Fähigkeiten des GBA anzupassen. Vor allem in Sachen
Farbgebung hat man wirklich den Eindruck, als hätte man das Modul zu
lange in der Sonne liegen lassen, denn das gesamte Spiel präsentiert
sich doch recht blass und farbarm – wie ausgeblichen. Dazu gesellen sich
noch ein paar weitere kleine schwächen in der Präsentation, wozu z.B.
helle Texte auf hellem Hintergrund zählen, die damit die Lesbarkeit
nicht gerade verbessern. Zum Glück kann man aber wenigsten die
Farbgebung des Textboxen in den Optionen anpassen und zumindest bei
diesen Texten die Lesbarbeit deutlich verbessern.
Wer sich von der mittelprächtigen Optik nicht abschrecken lässt, findet
in Tales of Phantasia aber ein episches und sehr unterhaltsames
Rollenspiel, das sich auch ein wenig von anderen Genre-Vertretern
abhebt.
So erwarten euch z.B. keine rundenbasierten Kämpfe, sondern bei Tales
wird für Japano-RPG´s unüblich in Echtzeit gekämpft. Damit gestaltet
sich zwangsweise der Spielablauf deutlich flüssiger als bei den
rundenbasierten Kollegen und vor allen actionreicher. Sicherlich etwas
gewöhnungsbedürftig und auch nicht jedermanns Ding, da unsere
Mitstreiter im Kampf deutlich weniger von uns in ihrem handeln gesteuert
werden können, aber nach etwas Gewöhnungszeit ist das alles kein Problem
mehr.
Tales bietet noch mehr, denn hier wird sogar gekocht. Dazu müsst ihr im
Spiel fleißig Zutaten sammeln und euch leckere Rezepte besorgen. Hat man
alles zusammen sucht man sich einen Mitstreiter mit gehobenen
Kochkünsten aus, damit das Essen richtig gut wird und besser wirkt. Die
fertige Mahlzeit hat nämlich einen Effekt auf diverse Fähigkeiten
unserer Abenteurer und verbessert z.B. vorübergehend deren KP oder TP.
Ansonsten erwartet euch ein dank epischer Gut gegen Böse Story wirklich
unterhaltsames Rollenspiel, das etwas ungewöhnliche Kämpfe nach dem
Zufallsprinzip und zahlreiche Aufgaben bietet.
Die Menüführung des Spieles erscheint zu Beginn etwas unübersichtlicher
als bei anderen RPG, dies liegt aber eher an dessen Komplexität. Nach 2
oder 3 Stunden Spielzeit gibt es auch hier keine Probleme mehr.
Damit die Abenteuer-Atmosphäre auch wirklich gut rüberkommt, bietet das
Spiel einen sehr gut gelungenen Soundtrack, der die Grundstimmung des
jeweiligen Aufenthaltsortes sehr gut widerspiegelt und damit dazu
beiträgt, dass man in Tales of Phantasia regelrecht versinkt.
Zusammenfassung: Mit Tales of Phantasia auf dem GBA können nun
auch deutsche Videospieler die Wurzeln der Tales Serie komplett
eingedeutscht ergründen. Rollenspieler greifen sowieso zu und auch alle
anderen können sich ruhig an Tales of Phantasia wagen. Wer sich von der
wahrlich nicht mehr zeitgerechten optischen Präsentation nicht verstören
lässt findet im ersten Tales Teil ein Spiel, dass tagelang fesseln kann.
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