Lange, seehhhrrr
lange hat es gedauert, bis nun endlich das geschieht, was
Rollenspiel-Fans mit Nintendo-Ausrüstung so sehnsüchtig erwartet haben
und was es letztmals auf dem guten alten Super NES gab. Doch nun ist es
soweit: Es gibt endlich wieder ein neues Final Fantasy für eine
Nintendo-Konsole, genauer gesagt für den GBA (Und in Kürze ist der
GameCube auch mit einem exklusivem FF-Teil an der Reihe).
Mit Final Fantasy Tactics Advance beschreitet Square Enix außerdem
zumindest für Europa neue Wege. Denn wie der Name es schon verrät haben
wir es beim neuesten Final Fantasy nicht mit einem reinen RPG, sondern
mit einem rundenbasierten Taktik-RPG zu tun. Die Freaks unter euch
werden aber sicherlich wissen, dass bereits vor Jahren in Japan und
Amerika für Sony´s Playstation bereits ein Final Fantasy Tactics
erschien, welches auch heute noch eines der begehrtesten und besten
PSX-Spiele ist. Na, schauen wir mal, ob auch die GBA-Taktik-Version
ebenfalls das Zeug zum Klassiker hat…
Eines sei vorweg erwähnt: Bei der GBA-Version handelt es sich nicht um
eine Umsetzung der PSX-Version, sondern Square hat uns ein neues Spiel,
mit neuer Story und zahlreichen neuen Features spendiert – super!
Zur Story: Das Abenteuer beginnt in der Kleinstadt St. Ivalice. Als
unser Hauptcharakter Marche, welcher neu in die Stadt hinzugezogen ist,
mit seinen neuen Freunden Mewt und Ritz ein uraltes, geheimnisvolles
Buch öffnen und sich ihre Heimat in das Königreich Ivalice, das Land der
Schwerter und der Magie verwandelt. Um wieder nach Hause, die unsrige
Welt, zu gelangen, muss Marche unbedingt das Rätsel der Kristalle lösen,
jener magischen Steine, die der Schlüssel für seine Rückkehr sind. Zum
Glück findet Marche mit dem Moogle Montblanc und dessen Clan schnell
Freunde, die ihm hilfreich zur Seite stehen. Mehr will ich zur Story an
dieser Stelle nicht erzählen, seht selbst, wenn ihr das Spiel gekauft
habt.
Was soll ich euch als nächstes erzählen? FFTA ist nämlich dermaßen
komplex, dass ich gar nicht weis, wo ich anfangen soll. Na, ich versuchs
mal…
Also, nachdem Ihr euch durch ein kleines Tutorial, in Form einer
Schneeballschlacht, gekämpft habt, warten auf euch sage und schreibe
über 300 Missionen voller Schwertkämpfe und Magie. Jede einzelne Mission
besteht aus einem begrenzten Gebiet, welches in viele Quadrate
eingeteilt ist. Diese bestimmen nun euren Bewegungs- und Aktionsradius.
Eure Aufgabe ist es nun z.B., alle Gegner des Gebietes zu besiegen. Dazu
sucht man sich aus seinem Clan die entsprechenden Kämpfer, welche
natürlich alle die unterschiedlichsten Eigenschaften haben, aus, zieht
diese von Feld zu Feld und greift Gegner an. Hört sich gerade einfach
an, aber hier wird euer taktisches Können wirklich gefordert, denn es
gibt zahlreiche Dinge zu beachten. Man muss die richtigen Waffen wählen,
das Gelände ausnutzen und muss sogar auf die Ausrichtung der Charaktere
achten. Sprich, Gegner sollte man möglichst von hinten angreifen und
diesen selbigen natürlich nie zudrehen.
Dann gibt es noch einen Richter, der auf die Einhaltung der Gesetze
achtet. In jeder Mission gelten nämlich neue Gesetze, die z.B. den
Einsatz einer bestimmten Waffe verbieten und andere Dinge belohnen.
Verstößt man gegen ein Gesetz, gibt es für den jeweiligen Charakter eine
gelbe Karte. Beim zweiten Fehler bekommt er eine rote, wird aus dem
Spiel genommen, landet im Kerker und muss mit den hart erarbeiteten Gil
des Clans wieder freigekauft werden. Gelbe Karten werden am Ende der
Mission gleich abgerechnet, z.B. indem man zur Strafe keinen Lohn für
die Mission erhält. Später im Spiel ist es dann sogar möglich, Gesetze
zugunsten des eigenen Clans im Laufe einer Mission zu ändern.
Missionen erhält man gegen eine kleine Gebühr in sogenannten Tavernen.
Hier gibt es auch den neuesten Tratsch und hilfreiche Infos zu erfahren.
Einzelne Regionen betritt man über eine Weltkarte. Auch hier hat man
sich etwas neues einfallen lassen, denn ihr baut euch eure Weltkarte
selber, denn im Laufe des Spieles freigeschaltete Städte, Gebiete usw.
platziert ihr selber auf der Weltkarte.
Natürlich steht ihr mit anderen Clans, welche auch gerne gut bezahlte
Missionen erfüllen, in Konkurrenz. Also kommt es des öfteren zu
Clan-Kämpfen, in welchen man schlagkräftig sein Interessengebiet
absteckt.
Des weiteren wären da Missionen ohne Kämpfe auf welche man Mitglieder
des Clans senden kann. Natürlich stehen diese dann eine Weile nicht zur
Verfügung.
Eure Clanmitglieder sind alle natürlich sehr verschieden. Es gibt
Bogenschützen, Weißmagier, Schwarzmagier, Schwertkämpfer und so weiter
und so fort. Ziel ist es natürlich deren Eigenschaften durch
erfolgreiche Kämpfe fleißig zu verbessern.
Indem man mit dem verdienten Geld des Clans neue Ausrüstungsgegenstände
kauft, lassen sich die Eigenschaften der einzelnen Clanmitglieder
natürlich noch weiter hochpowern.
Die Final Fantasy typischen Monster lassen sich auch in FFTA einfangen
und für eure Zwecke einsetzen.
Das ganze System in FFTA ist derart komplex und durchdacht, dass es hier
nur möglich ist, euch einen kleinen Ausschnitt zu schildern. Aber trotz
der großen Vielfalt und Komplexität wurde das ganze System trotzdem sehr
intuitiv und benutzerfreundlich gestaltet, so dass es dem Spieler
trotzdem, auch ohne ausführliche Lektüre der Anleitung, möglich ist
schnell den Einstieg ins Spiel zu finden. Anschalten und loslegen, genau
so liebe ich Rollenspiele! Learning by Doing nennt sich so was. Und
sollte man doch mal eine Frage haben, gibt die jederzeit verfügbare
Hilfe-Funktion eine Antwort.
Grafisch präsentiert sich FFTA, wie von der FF-Serie bekannt, in
edelstem Fantasy-Look. Natürlich darf man die Taktic-Version nicht mit
einem herkömmlichen FF vergleichen, da eben immer auf einem Schachbrett
ähnlichen Gebiet agiert wird. Aber diese wurden wirklich sehr
detailreich und liebevoll gestaltet. Der Schwerpunkt des Spieles liegt
eben auf Strategie und nicht auf oppulenten Welten. Daher sollte man
also auch nicht superweich animierte Charaktere erwarten. Was man aber
erwarten darf sind absolut coole Magie-Effekte, die man sich wirklich
immer wieder gerne anschaut. Auch erwähnenswert ist, dass es
verschiedene Farbmodi gibt, die für eine optimal auf GBA, GBA SP und
Game Boy Player abgestimmte Farbwahl sorgen.
Die zahlreichen Menüs sind weiterhin sehr übersichtlich und
bedienungsfreundlich gestaltet und bieten alle wichtigen Informationen
auf einen Blick bzw. mit wenigen Knopfdrücken. Das einzige was mich
etwas störte war, dass man manchmal dann doch schon mal suchen muss,
welches Feld man gerade markiert hat, da die Markierung manchmal in der
Pixelpracht regelrecht verloren geht. Auch die schnelle Anwahl eines
gewünschten Feldes gestaltet sich vor allem anfangs manchmal etwas
problematisch, was an der gewählten Isoperspektive liegen dürfte. Daran
gewöhnt man sich aber. Was den Überblick manchmal etwas erschwert ist
die Tatsache, dass sich manche Gegner und Clanmitglieder ziemlich
ähnlich sehen und dass besiegte Gegner nicht verschwinden, sondern
einfach in der Botanik herumliegen. Letzteres hat zwar auch einen
strategischen Aspekt, auf diesen hätte ich aber gerne zugunsten eines
besseren Überblicks verzichtet.
Musikalisch gilt wie schon in Sachen Grafik auch bei FFTA das selbe wie
für alle FF Teile: Geil. Der GBA-Speaker verwöhnt euch nämlich mit
orchestralem Soundtrack bester Güte. Nix mit nervig oder langweilig.
Sehr gut gemacht.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass das gesamt Spiele
natürlich in deutsch ist und dank Linkfunktion kann man Objekte und
Einheiten tauschen oder mit einem Freund zusammen auf eine Mission zu
gehen.
Das eine Batterie eingebaut ist (2 Spielstände speicherbar) versteht
sich von selbst.
unglaubliche Spieltiefe
Zusammenfassung: Kaufen! Kaufen! Kaufen! Jeder der RPG oder Strategiespiele mag
und einen GBA besitzt, kommt an FFTA nicht vorbei. Und wer solche Spiele
nicht mag, hat gute Chancen dank FFTA ein Fan dieses Genre zu werden.
Unglaublich, wie viel Spieltiefe auf so ein kleines GBA-Modul passt.
Besonders hoch rechne ich Square die vielen neuen Features und
Spielelemente an, die den GBA-Taktiker über 300 Missionen lang an den
GBA fesseln.
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