Nun bringt uns
Atari mit Dragon Ball Z: Das Erbe von Goku 2 endlich den Nachfolger zum
leider etwas enttäuschenden und nicht gerade umfangreichen ersten Teil.
Und eines kann man gleich vorweg sagen: Man hat aus den Fehlern des
ersten Teiles gelernt.
Aber erstmal zur Story des zweiten Teiles:
„Einige Jahre in der Zukunft steht es schlecht um den Planeten Erde,
denn zwei unermesslich starke Cyborgs haben alles verwüstet. Gohan,
Goku´s Sohn, ist inzwischen erwachsen und trainiert mit dem jungen
Trunks, damit dieser ihm im Kampf gegen die Cyborgs zur Seite stehen
kann. Allerdings reicht auch Gohans Kraft nicht aus, um diesen Feinden
den Garaus zu machen.
In der Gegenwart ist es ein Jahr her, dass Goku Frieza auf dem Planeten
Namek besiegt hat. Dieser Kampf war das Ende des ersten GBA-Teiles.
Während Goku´s Freunde und seine Famielie sehnsüchtig auf seine Rückkehr
warten, bekommen sie es unerwartet mit dem wiederhergestellten Frieza
und dessen Vater König Cold zu tun. Ohne Goku´s Hilfe sind die Chancen
gegen diese beiden rachsüchtigen Bösewichte leider Null.
Aber ein unerwartet eintreffender, rätselhafter Teenager kann dann doch
noch verhindern, dass Frieza die Erde zerstört. Der Junge macht
alarmierende Offenbarungen über die Zukunft. Doch er selber weiß auch
nicht, dass außer der von ihm prophezeiten Gefahr eine noch viel größere
Bedrohung auf die Erde wartet – eine Bedrohung von so schrecklichem
Ausmaß, dass die Cyborgs im Vergleich dazu geradezu lächerlich wirken.
Genug Stoff also für eine neues, umfangreicheres Dragon Ball Z Action
Adventure, das dieses mal im Vergleich zum ersten Teil mit etwa 15
Stunden Spielzeit den etwa dreifachen Spielumfang bietet. Somit ist also
schon mal eine Schwäche des ersten Teiles ausgemerzt.
Bevor das Spiel aber losgehen kann, muss der Spieler noch einen
Spielstand anlegen (insgesamt 3 Speicherplätze) und kann in den Optionen
diverse Einstellungen vornehmen. Eine Erhöhung der Textgeschwindigkeit
ist hierbei durchaus zu empfehlen.
Und schon kann es losgehen. Schnell fällt auf, dass die Grafik dieses
mal deutlich detaillierter wirkt. Alles wirkt abwechslungsreicher und
ausgereifter als im ersten Teil. Viele kleine Detail und schöne
Hintergrundgrafiken verleihen dem Spiel so mehr Charme. Trotzdem ist der
aus dem ersten Teil bekannte Grafikstil nicht verkennbar. Hinzu ist
weiterhin nun eine Mode7-Oberwelt gekommen, in welcher man schnell von
Ort zu Ort fliegen kann.
Aber auch ansonsten findet der Spieler viele bekannte Elemente des
ersten Teiles auch im zweiten wieder. Eure Aufgabe besteht wieder darin,
diverse Aufgaben zu erledigen und Gegner zu bekämpfen, die sich euch
dabei in den Weg stellen. Auch dieses mal wird in typischer
Adventure-Manier in Echtzeit gekämpft, wobei euch zum einen eine
Nahkampfattacke und eine Energie-Attacke für Angriffe aus der Entfernung
zur Verfügung stehen. Später im Spiel stehen außerdem jedem Charakter
Spezial-Nahkampf- und Energieattacken zur Verfügung. Alles wie gehabt.
Außerdem wurden auch ein paar RPG-Elemente in das Spiel integriert. So
werden den Gegnern mit jedem Treffer Hitpoints abgezogen, der
Spielcharakter hat verschiedene Werte für seine Attribute, die mit der
Zeit steigen, indem man viele Gegner besiegt und in höhere Level
aufsteigt.
Eure zu erledigenden Aufgaben, die ihr in den verschiedenen Städten
erhaltet, werden in einem Tagebuch dokumentiert, so dass der Spieler
immer weiß, was als nächsten zu tun ist. Die reichlichen Charaktere im
Spiel geben außerdem auf anfrage reichlich Informationen, so dass
schnell klar ist wo was zu tun ist. Ratlosigkeit, was also nächstes zu
tun ist, dürfte also nicht aufkommen. Die Aufgaben sind größtenteils
miteinander verbunden und bestehen in der Regel darin bestimmte
Gegenstände zu finden und dabei den im Wege stehenden Gegnern den Garaus
zu machen, bevor man selber stirbt. Glücklicherweise findet man
regelmäßig Power-Ups und bei jedem Aufstieg des Charakters in einen
höheren Level wird dessen Lebens- und Energieattackenenergie komplett
wieder aufgefüllt. Trotzdem wird man doch des öfteren sterben und ist
gezwungen, einen Abschnitt noch mal zu spielen. Zwar gibt es
Speicherpunkte, doch leider sind diese nicht so oft und leider gerne mal
etwa weiter von kritischen Spielabschnitten entfernt. Also ist das
Motto: Fleißig kämpfen, um schön stark zu werden. Gegner für diese
Strategie gibt es genug, denn bereits besiegte Gegner werden bei
wiederbetreten des Spielbildschirmes wieder neu generiert.
Aber es gibt auch Neuigkeiten. So ist es nun erstmals möglich im Spiel
zwischen verschiedenen Charakteren (insgesamt 5: Gohan, Piccolo, Goku,
Vegeta und Trunks) zu wechseln. Dies ist an den Speicherpunkten möglich.
Hintergrund der Charakterwechsel ist, dass bestimmte Aufgaben nur von
bestimmten Charakteren erledigt werden können, oder nur ein bestimmter
Charakter einen Bereich des Spieles betreten kann. Dadurch erhält das
Spiel noch eine Ecke mehr Spieltiefe und Abwechslung.
Später im Spiel erhaltet ihr von Bulma dann noch einen Scouter, mit
dessen Hilfe man in den Minikarten-Modus wechseln kann und außerdem auch
noch Gegner scannen kann.
Zusammenfassung: Dragon Ball Z 2 ist deutlich besser als der Vorgänger geworden
und wird nicht nur für Fans der Serie interessant sein. Grund hierfür
ist ein deutlich gestiegener Umfang des Spieles, reichlich zu lösende
Aufgaben, kombiniert mitreichlich Action und die Möglichkeit, den
Spielcharakter zu wechseln sowie die sehr gute grafische und
musikalische Präsentation.
Als Schwächen wäre zu nennen, dass die Speicherpunkte teilweise etwa
ungünstig platziert sind und man zusätzlich kämpfen muss, um den eigenen
Charakter zu pushen und so eine Chance gegen die Gegner zu haben. Dies
nervt auf Dauer dann doch etwas.
Ob die aufgrund des Tagebuches eigentlich immer vorhandene Klarheit über
die nächsten Schritte als Vorteil gewertet werden kann bleibt streitig.
Zum einen sorgt dies zwar für ein flüssiges Gameplay, auf der anderen
Seite werden hierdurch die Rätsel deutlich entschärft und somit nicht
allzu anspruchsvoll. |