Es war
einmal vor langer langer Zeit, da besiegte ein tapferer
Jüngling in grüner Kleidung das Böse und verbannte es aus
unserer schönen Welt. Dieser Held war in aller Munde und mit
der Zeit wandelten sich seine Abenteuer zu einer Sage und
vielen Menschen war dieser Jüngling auch noch Jahrhunderte
später ein Vorbild. So auch auf einer kleinen Insel mitten im
Ozean. Hier bekommen die Jünglinge in einem bestimmten Alter
ebenfalls einen grünen Umhang nebst Mütze, um an den längst
verstorbenen Helden zu erinnern und sein Erbe weiter zu
führen…
Und genau an dieser Stelle der Geschichte steigen wir nun in
Nintendo´s neuestem The Legend of Zelda: Wind Waker für den
GameCube ein. Unser Held hält gerade ein kleines Schläfchen,
als er von seiner kleinen Schwester Aril geweckt und an seinen
heutigen Geburtstag erinnert wird. Also geht es auf zur Oma,
wo man der Tradition gemäß den grünen Jünglingsanzug
überreicht bekommt. Doch so schön die Idylle noch gerade ist,
dies ändert sich leider schneller als unserem Helden lieb ist,
denn er muss mit seiner Schwester beobachten, wie ein riesiger
Greifvogel mit einem Mädchen in den Krallen, nach dem Beschuss
durch ein Piratenschiff, dieses in einen Wald auf dem Berg der
Insel fallen lässt. Wir können nun natürlich unseren Mut
gleich unter Beweis stellen und dem Mädchen zur Hilfe eilen.
Schnell stellt sich heraus, dass dies die Chefin der Piraten
ist und dass seit einiger Zeit vielerorts Mädchen mit spitzen
Ihren, wie unsere kleine Piratin, entführt werden.
Unglücklicherweise kommt dieser große Greifvogel noch einmal
zurück und scheint dieses mal seine Brille vergessen zu haben
und schnappt sich statt der Piratin unsere kleine Schwester
und macht sich mit ihr aus dem Staub. Wir besorgen uns nun
schnell eine Mitfahrgelegenheit an Bord des Piratenschiffes
und stechen in See, um die Verfolgung aufzunehmen.
Das bedeutet für uns mit dem Einstieg in das Piratenschiff nun
auch den Einstieg in ein Abenteuer, dessen Ausmaße wir uns
hier noch gar nicht bewusst sind da wir eigentlich nur unsere
Schwester wieder zurück holen wollen. Bald stellt sich aber
heraus, dass das Böse nach Jahrhunderten der Verbannung wieder
zurückgekehrt ist. Die Welt braucht also wieder einen tapferen
Helden, wie es ihn eigentlich nur noch in den alten Sagen
gibt.
Aber genug zur Story. Zuviel soll an dieser Stelle nicht
verraten werden, denn die Geschichte ist wirklich sehr schön,
abwechslungsreich und in Romanqualität erzählt und macht
bestimm viel mehr Spaß, wenn man etwas unbedarfter ins Spiel
einsteigt. |
|
Also nun
ein paar Worte zu den spielerischen Aspekten. Hier lässt sich
das Spiel eigentlich in einem Wort zusammenfassen: SUPER. Was
dem Spieler wohl als erstes auffallen wird ist die unglaublich
gut gelungene Grafik, die für eine Prima Atmosphäre im Spiel
und für eine comicmäßige Optik der Marke besonders niedlich
sorgt (ohne aber kitschig zu sein). Grund hierfür ist die
verwendete Cell-Shading-Technik, die dem ganzen die Optik
eines Cartoons verleiht. Dazu kommen dann noch die besonders
gut gelungenen und butterweichen Animationen sowie die
ausgesprochengute Mimik, die es vorzüglich vermag, den
Gemütszustand der Charaktere widerzuspiegeln. Wer will kann
sogar in deutsche Version des Spieles im 60Hz Modus und somit
in Vollbild genießen!
Als nächstes fällt die wirklich sehr gut gelungene Übersetzung
auf, die zu dem besten zählt was mir bisher untergekommen ist.
Man hat sich wirklich Mühe gegeben und die Texte sehr gut an
den deutschen Sprachgebrauch angepasst. Des öfteren wird einem
so das ein oder andere Lächeln entlockt. Bestes Beispiel ist
eine Hafenstadt, in welcher viele Händler ansässig sind und
die in der deutschen Version demnach Port Monee getauft wurde.
Gleiches Lob gilt auch für die Musik, die abwechslungsreich
und immer passend zur jeweils herrschenden Situation ist. In
Verbindung mit dem Rumble-Pak des Controllers (der auch sonst
sehr gut und passend zur Situation genutzt wird) versinkt man
z.B. bei Boss-Kämpfen in das Spiel und vergisst bekommt nasse
Hände vor Anspannung und vergisst alles um sich herum.
Ansonsten werden sich Zelda-kundige schnell heimisch fühlen,
denn viele Spielelemente wurden aus dem N64 Zelda übernommen
und sind somit schon bekannt. Die Ausrüstung verbessert sich
mit der Zeit und bietet alles, was das Abenteurerherz so
braucht: Schild, Schwert, Bomben, ein Greifhaken zum
überwinden größerer Hindernisse, Eisenstiefel und ein
Deku-Blatt, das Prima als Fallschirm Verwendung findet. Neu
ist der Tingleciever. Habt ihr diesen erhalten braucht ihr nur
Euren GBA per Linkkabel an den GameCube anzuschließen und euer
Kumpel Tingle steht euch nun mit Rat und Tat zur Seite. Hier
wurde die Linkfähigkeit der beiden Konsolen sehr gut
ausgenutzt. Tingle gibt euch auf dem GBA nun wertvolle
Hinweise, hilft beim Lösen von Rätseln und sorgt bei Bedarf
für Unterstützung in Form von Bomben oder Lebensenergie. Hat
man einen Kumpel zur Hand, der den GBA bedient, mutiert Zelda
fast schon zum Multiplayer-Spiel. Aber auch alleine ist der
Tingleciever ein überaus nützliches Feature.
Die Steuerung gibt ebenfalls keinerlei Anlass zum meckern.
Unser Held lässt sich komfortabel und einfach steuern und
falls der Blickwinkel der Kamera mal etwas unübersichtlich
ausgefallen ist, kann man dank des C-Stick den Blickwinkel
manuell ganz schnell an die augenblicklichen Erfordernisse
anpassen. Auf X, Y und Z lassen sich dagegen oft gebrauchte
Ausrüstungsgegenstände aus dem Inventar legen und sind somit
mit einem Knopfdruck einsatzbereit. Somit spart man sich,
dauernd das Menü aufrufen und umständlich Gegenstände wählen
zu müssen. Aber auch ohne diesem Feature ist das Menü sehr
übersichtlich und einfach aufgebaut. Kurz gesagt, eine super
intuitive Steuerung, die wirklich sehr gut durchdacht ist.
Aber auch sonst ist in diesem Mix aus Adventure, Rätseln,
Jump´n Run und einer Prise Rollenspiel praktisch keine
Langeweile angesagt. Immer wieder erwarten euch neue Aufgaben
und Spielelemente, diverse Mini-Games vom Schiffe versenken
bis hin zum Briefe sortieren und der ein oder andere Sidequest
der zu bestehen ist und sich für unseren Helden natürlich bei
erfolgreichem Abschluss auszahlt.
Aber noch mal zurück zum Thema Spielelemente. Herausragend ist
hier der Wind. Im Gegensatz zum Vorgänger ist das hier
benutzte Fortbewegungsmittel kein Pferd, sondern ein
sprechendes Segelboot. Der Clou an der Sache ist nun der
Taktstock des Windes, der es dem Spieler ermöglicht mit der
richtigen Melodie, die zu erlernen ist, die Richtung des
Windes zu ändern und später dann auch die Tageszeit zu ändern.
Natürlich wurde diese Fähigkeit vorbildlich in das Spiel
eingebaut und muss genutzt werden, um bestimmte Aufgaben zu
lösen. In eine Bar sollte man eben am besten abends gehen,
wenn man viele Leute antreffen möchte…
Zusammenfassung:
Eigentlich könnten wir unseren Lobgesang auf The Legend of
Zelda: Wind Waker nun noch fortsetzen, aber euch dürfte
mittlerweile wohl klar geworden sein, dass es ein Titel ist,
der in jede GameCube Sammlung gehört und definitiv ein
Kaufgrund für einen GameCube darstellt. Schwächen gibt es
faktisch keine (vielleicht etwas zu kurz bzw. zu leicht) und
in Anbetracht dessen, dass die Limited Edition zusätzlich mit
dem technisch etwas verbesserten "Zelda: Ocarina of Time" vom
N64 und dem bisher unveröffentlichten "Masterquest" noch 2
zusätzliche Spiele enthält, bekommt man wochenlangen Spielspaß
geboten. Aber auch ohne diesen Bonus lässt sich alles
abschließend mit einem Wort zusammenfassen: KAUFEN! |