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Tales of
Symphonia
RPG
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Exklusiv für
den GameCube entwickelt, erwartet Nintendo-Fans mit Tales of
Symphonia der erste europäische Titel der Tales of – Reihe des
japanischen Manga-Star-Zeichners Kosuke Fujishima. In der vom
Bösen arg geplagten Welt Sylvarant soll der Spieler in diesem
Rollenspiel für Erlösung und ein angenehmeres Leben sorgen.
Denn die wirklich bösen Desians haben die Kontrolle übernommen
und sogenannte Menschenfarmen erbaut, in denen sie grausige
Experimente und allerlei schauriges Zeug mit ihren Gefangenen
anstellen. Da sich aber der Mensch bekanntlich an alles
gewöhnt, haben sich auch die unterdrückten Bewohner Sylvarants
an ihre Okkupatoren gewöhnt und sind von einem edlen Retter
eigentlich gar nicht so recht überzeugt. Denn schließlich
bedeutet das ja auch wieder eine Menge Unruhe im Leben – nicht
zuletzt wenn die Desians auf Rachefeldzug gehen und die ein
oder andere Ortschaft niederbrennen. Als nun der vom Spieler
gesteuerte Held Lloyd Irving mehr oder weniger zufällig Ärger
mit den Besatzern bekommt, hat er natürlich wenig Rückhalt im
Volke. Aber davon lässt sich ein waschechter Held nicht
abhalten und schneller als man denkt, ist man mitten in einer
Quest, in der man die Auserwählte auf ihrem Weg zur
Welterneuerung begleiten muss. Klar, dass diese Auserwählte
gerade die beste Freundin unseres Helden ist, macht die ganze
Quest nicht mehr ganz so zufällig, aber das ist ja auch egal.
Jedenfalls muss die Welt erneuert werden um die Desians wieder
loszuwerden. Um dieses Ziel letztendlich zu erreichen, wollen
eine Menge Rätsel gelöst, Dungeons erforscht und Aufgaben
bewältigt werden.
Wie schon zu sehen ist, ist die Story an sich keine große
Überraschung. Nur, dass der Spieler selbst nicht der Retter
ist, sondern nur der Begleiter, ist eine witzige Idee. Erzählt
wird das Ganze hauptsächlich in 'Skit-Scenes' (also Dialogen)
und Zwischensequenzen, die allerdings immer in Spielgrafik
daherkommen. Die 'Skit-Scenes' sind optional, was den
Spielablauf zwar beschleunigt, aber auch dazu führt, dass das
ein oder andere witzige Gespräch zwischen den Charakteren
verpasst wird. Empfehlenswert ist das vor allem aus dem Grunde
nicht, dass man versäumt die Charaktere besser kennenzulernen.
Denn mit dem Laufe der Spielzeit wächst einem die ganze Bande
mit ihren Eigenheiten ans Herz.
Neben Dialogen gibt es natürlich noch ein paar Dinge, die man
in Tales of Symphonia tun muss. Zum einen ist da das
Herumlaufen. Schließlich kann man ja nur schlecht die Welt
retten, indem man in der Stube sitzt und aus dem Fenster
starrt. Also geht es kreuz und quer durch das ganze Land, über
Meere und wieder zurück. Ob durch Wälder, Gebirge und Dungeons,
der Weg ist niemals kurz und es gibt immer wieder einen Grund
noch weiter zu reisen. Das ist unter Umständen etwas nervig,
vor allem dank der Tatsache, dass das Blickfeld bei der
Bewegung im Außenterrain etwas eingeschränkt ist. Aber dank
unterschiedlicher Transportmittel, wird die ganze Reise am
Ende doch nicht zur Plage. |
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Während man
also so durch das Land zieht, sieht man des öfteren auch
Monster auflauern. Meist sind diese ganz harmlos und lassen
den müden Wanderer in Ruhe. Rückt man ihnen aber zu sehr auf
die Pelle, gibt es nur noch eines – Kampf! Und auf den Kämpfen
lag offensichtlich auch das Hauptaugenmerk der Entwickler.
Denn anders als sonst üblich, gibt es hier keine Rundenkämpfe.
Nein, in Echtzeit werden Monster von bis zu 250 verschiedenen
Arten vermöbelt. Auf Wunsch können 4 Spieler an einem GameCube
gleichzeitig dem Gegner einheizen. Jeder Spieler steuert dabei
einen Charakter. Spielt man allein, übernimmt der GameCube die
Steuerung der anderen drei Spieler anhand voreingestellter
Muster. Leider hält sich der Rechner dabei nicht immer so
genau an die Vorgaben, so dass es schon mal passiert, dass der
Heiler plötzlich den Feind im Nahkampf attackiert. Doch zum
Glück passiert das nicht allzu häufig.
Die Steuerung des eigenen Charakters stellt sich eigentlich
als recht problemlos dar. Bewegt wird sich nur im
zweidimensionalen Raum, so dass das Umkreisen von Gegnern
erstmal flach fällt. Mit vorkonfigurierten Tasten wird
gewählt, wie der frei wählbare Gegner bekämpft werden soll.
Die Konfiguration findet in einem separaten Menü statt, das
auch während des Kampfes aufgerufen werden kann. Je nachdem,
wie der Charakter trainiert wurde, stehen einige Möglichkeiten
zur Verfügung. Zum einen kann der Gegner im Nahkampf
angegriffen oder aus der Ferne mit Zaubersprüchen beharkt
werden. Des weiteren stehen noch Combo-Attacken und diverse
benutzbare Gegenstände zur Verfügung. Letztere sind recht
wichtig, da der ein oder andere Gegner schon mal auf bestimmte
Sachen recht allergisch reagiert und unter Verwendung
bestimmter Gegenstände schneller den Hut nimmt und sich vom
Schlachtfeld verabschiedet. Ab einem bestimmten Punkt im Spiel
stehen dem Spieler dann auch noch die 'Unisono'-Attacken zur
Verfügung. Dabei handelt es sich um eine Combo-Attacke der
gesamten Gruppe. In festgelegter Reihenfolge greifen dann
nacheinander alle Mitglieder der Gruppe einen Gegner an und
zerlegen so in kurzer Zeit so manchen dicken Brocken. Sehr
schnell lernt man dabei, dass es sich auszahlt, diese Attacken
für Endgegner aufzuheben. Denn diese sind bereits nach kurzer
Spielzeit derartig schwer, dass selbst Profis ins Schwitzen
kommen und Anfänger wohl frustriert ins Kabel vom Pad beißen
werden. Klar ist hier mit ständigem Speichern viel gewonnen,
doch leider führen manchmal ganze Ketten von Zwischensequenzen
direkt zum Kampf, ohne das man die Möglichkeit hat, nochmal zu
speichern. Damit hat man dann das Vergnügen, manche
Zwischensequenzen immer wieder bewundern zu können, was denn
doch irgendwann nervt. Trotz der oben angesprochenen kleineren
Fehler in der KI-Steuerung sind die Mitstreiter nicht zu
verachten. Falsch eingestellte Verhaltensmuster führen
definitiv nicht zum Erfolg, denn ist der Held auf sich allein
gestellt, hat er keine Chance. Deswegen ist es wichtig seine
Kämpfe gut zu organisieren und genau auf die Fähigkeiten der
einzelnen Charaktere zu achten und diese auch auszuschöpfen.
Damit wird den anfänglich hektisch wirkenden Kämpfen echter
taktischer Tiefgang verliehen.
Nach bestandenen Kämpfen gibt es natürlich auch in Tales of
Symphonia Erfahrungspunkte, mit denen irgendwann eine höhere
Erfahrungsstufe erreicht wird. Mit den Stufen wachsen auch die
Fähigkeiten und Fertigkeiten. Nach gewohntem Prinzip
beherrscht der Charakter im Laufe des Spiels immer mehr
Spezialattacken und Zaubersprüche und verursacht natürlich
auch mit seiner Waffe größeren Schaden.
Die bei den Endgegnern dringend benötigte Erfahrung sammelt
man daher am besten in den Story-unabhängigen Kämpfen mit den
schier unendlichen Monstern, die sich in der Außenwelt von
Sylvarant tummeln und nur darauf warten von einem mutigen
Abenteurer niedergestreckt zu werden.
Erwartungsgemäß präsentiert sich Tales of Symphonia durchweg
im Manga-Stil. Leider wirken die zweidimensionalen, aber
dennoch sehr hübsch gezeichneten Charaktere vor der
dreidimensionalen Spielumgebung etwas flach. Auch ist die mit
'Cell-Shading' produzierte Umwelt streckenweise etwas
verwaschen, was aber der Schönheit von Sylvarant keinen
Abbruch tut. Etwas gespart hat man in der Darstellung der
Außenareale, was aber sicher nur auf eine gewisse
Zweckdienlichkeit zurückzuführen ist. Auch hier merkt man,
dass die Entwickler ihr Hauptaugenmerk auf den Kämpfen hatten.
Diese sprühen geradezu vor grafischen Feinheiten und machen
jeden Kampf zum Feuerwerk.
Zu erwähnen ist sicher noch, dass die Sprachausgabe komplett
in Englisch über die Bühne geht, wobei alles Gesprochene
nochmal als Untertitel in Deutsch über den Bildschirm
flimmert. Die ausgewählten Stimmen passen dafür wirklich gut
und sorgen mit der ebenfalls gut gelungenen musikalischen
Untermalung für tolle Atmosphäre.
Zusammenfassung: Tales of Symphonia ist ein rundum
gelungenes klassisches Rollenspiel, das gerade mit dem
Kampfsystem neue Wege zu gehen versucht und dabei definitiv
erfolgreich ist. Grafisch wäre meiner Meinung nach mehr drin
gewesen, aber das sollte niemanden abschrecken, denn was zu
sehen ist, ist dennoch toll. Was soll ich noch groß sagen –
KAUFEN! jw
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