Manche Ideen
werden wohl nie langweilig, wie auch die Pokémon. Das Phänomen
existiert nunmehr seit locker zehn Jahren und ist nicht tot zu
bekommen. Millionen von Fans gibt es schon und jedes Jahr
werden es mehr, denn jedes Kind, das lesen kann, befasst sich
früher oder später mit den kleinen Monstern. Nach Pokémon
Stadium auf dem N64 und Pokémon Colosseum auf dem GameCube
erscheint nun der nächste Ableger auf der aktuellen Nintendo-Konsole. Der Inhalt ist im wesendlichen gleich
geblieben, ein bis jetzt unbekannter „Pokemontrainer“ tritt
ins Rampenlicht. Nach irgendeinem schrecklichen Ereignis
beweist dieser dem Rest der Welt, dass er einer der besten
seines Faches ist und sammelt allerlei Pokémon. Natürlich seid
ihr nun in „Pokemon
XD“, der gute Held. Ihr wählt nur euren Namen am Anfang des Spiels
und durchlauft dann ein Tutorial in dem man allerlei
nützliche Tipps erhält. Kurz darauf wird der Professor des
Pokémon Instituts, ein guter Freund von euch, entführt. Im
Kampf gegen die Bösewichte setzt ihr eine neue so genannte
Krallballtechnologie ein und seht durch das mitgelieferte
Headset, dass der Feind mit Crypto-Pokémon arbeitet. Dank dieser
Technologie gelingt es euch eines der Pokémon zu fangen und
schlagt die Feinde in die Flucht. So beginnt euer Abenteuer
durch die Welt der kleinen Monster.
Die Story verläuft sehr
linear, so dass sich RPG-Profis leicht eingeengt
fühlen könnten. Somit ist das Spiel aber auch sehr
einsteigerfreundlich, da man eigentlich alle wichtigen Sachen
genau erklärt bekommt. Der Sammeltrieb kommt nach kurzer Zeit
von ganz allein und das ist wohl auch das Geheimnis des
Erfolges der Serie. Denn die Vielfalt der Figuren in der Pokémonwelt sucht seines gleichen, da auch alle Wesen nach
einiger Zeit in der Evolution eine Stufe der Entwicklung
aufsteigen können. Die Kämpfe die ihr durchführt haben sich im
Grunde seit dem ersten Titel der Serie nicht geändert,
gekämpft wird im Rundenprinzip, was heißt dass ihr abwechselnd
die Aktionen eurer Gefährten wählt und nicht aktiv in Echtzeit am
Geschehen teilnehmt.
Was mich sehr gestört hat ist die
Tatsache, dass Nintendo keine Zufallsbegegnungen ins Spiel
integriert hat, wie man das zum Beispiel von den Game Boy
Ablegern kennt. Des weiteren entsteht der Eindruck, dass die
Kämpfe zum Teil nur zum Füllen der Story verwendet werden, so
kommt es vor, dass man in manchen Passagen keine 10 Meter
vorwärts kommt ohne 3-4 Kämpfe bestritten zu haben.
Die Grafik wirkt solide und passt auch zum knuffig-bunten
Ambiente der Serie, die Schauplätze sind mit Liebe zum Detail
entworfen worden. |
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Über die Animationen der Pokemon, geraden bei Kampfhandlungen,
lässt sich kaum meckern und doch stellt sich die Frage, ob so
manches nicht etwas zu plump wirkt, da zum Beispiel eine
Kratzattacke eher aufgesetzt ausschaut. Ich denke mal das die
nächste Nintendo Hardware-Generation (Nintendo Revolution) solche
Details spielend darstellen kann.
Die musikalische Begleitung passt wie die sprichwörtliche
Faust aufs Auge und stellt in einem Rollenspiel ohne
Sprachausgabe eine wichtige Rolle dar. Wo wir gerade beim
Thema Geräusche sind: ich warte nun schon seit geraumer Zeit auf den
Augenblick in dem ich ein Spiel der Serie spiele, in dem die Pokémon
wenigstens einen Erkennungslaut von sich geben.
Zugegeben das ist nicht das wichtigste, aber doch eine Ecke an
der ohne großen Aufwand mal gefeilt werden könnte.
Zusammenfassung: Pokemon XD ist ein durch und durch gutes Rollenspiel
für den GameCube welches sich gerade in der kalten Jahreszeit
empfiehlt. Die Spielzeit ist mit 20-30 Stunden ebenfalls
akzeptabel und lässt sich durch die Möglichkeit der Verbindung
mit den Game Boy auch noch steigern. |